
Im ersten Quartal 2025 verzeichnete Baden-Württemberg einen Rückgang im Tourismus, wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg berichtet. Die Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben sanken um 5,2 Prozent auf 10,3 Millionen. Die Anzahl der Gäste betrug 4,2 Millionen, was einem Rückgang von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal entspricht. Trotz dieser negativen Entwicklungen liegen die Zahlen jedoch über dem Niveau des ersten Quartals 2019, mit einem Anstieg von 2,0 Prozent.
Ein möglicher Grund für den Rückgang der Übernachtungen könnte die Verschiebung der Osterfeiertage sein, die im Jahr 2024 teilweise noch im ersten Quartal lagen. Im Vergleich zu 2019 zeigen die Übernachtungszahlen einen leichten Anstieg von 0,5 Prozent. Besonders stark betroffen waren Campingplätze, die einen Rückgang von 26,2 Prozent verzeichneten. Auch Pensionen (-14,3 Prozent), Gasthöfe (-13,9 Prozent) und Jugendherbergen mussten Rückgänge hinnehmen. Hotels verzeichneten einen Rückgang von 4,6 Prozent.
Regionale Unterschiede im Tourismus
Alle Reisegebiete in Baden-Württemberg zeigten im ersten Quartal 2025 negative Entwicklungen. Besonders gravierend war der Rückgang im Bodenseegebiet mit -16,6 Prozent, gefolgt von der Schwäbischen Alb, die 3,1 Prozent weniger Übernachtungen verzeichnete. Schulungsheime hingegen hatten den geringsten Rückgang mit nur -0,6 Prozent.
Diese Rückgänge stehen im Kontrast zu den äußerst positiven Entwicklungen im Tourismusjahr 2024. Laut einer Veröffentlichung des Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus wurde im Jahr 2024 ein Rekordwert von 23,8 Millionen Gästeankünften erreicht, was einer Steigerung um 2,1 Prozent im Vergleich zu 2019 entspricht. Die Anzahl der Übernachtungen betrug 58,9 Millionen und stellt ebenfalls einen neuen Höchstwert dar.
Positive Aussichten und Herausforderungen
Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium, äußerte sich optimistisch über die Zukunft des Tourismus in Baden-Württemberg. Der Städtetourismus zeigte deutliche Zuwächse, vor allem in den Stadtkreisen, und die Zunahme internationaler Gäste wurde durch Veranstaltungen wie die Europameisterschaft 2024 begünstigt. Im Juni 2024 gab es 15 Prozent mehr Ankünfte ausländischer Gäste im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz dieser Erfolge betont Dr. Rapp den hohen Kostendruck und die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, mit denen die Branche konfrontiert ist. Kritisch sieht er das Auslaufen des reduzierten Mehrwertsteuersatzes und fordert eine Änderung, um die Wettbewerbsfähigkeit der Gastronomie und des Tourismus in Baden-Württemberg zu sichern.