Portugal

Touristenansturm in Lissabon: Ein Albtraum für die Anwohner?

Portugal gilt als eines der beliebtesten Sommerreiseziele für Deutsche. Jährlich zieht die Hauptstadt Lissabon fast fünf Millionen Touristen an. Mit ihren etwa 500.000 Einwohnern hat die Stadt mit den Folgen des Massentourismus zu kämpfen, was zu Spannungen zwischen Einheimischen und Besuchern führt. Anwohner klagen über das Gedränge rücksichtsloser Besucher, den Lärm des Flughafens, der ohne Nachtflugverbot operiert, sowie über die Abgase von Kreuzfahrtschiffen, die mehr Schadstoffe ausstoßen als der gesamte Autoverkehr des Landes. Die steigende Zahl von Ferienwohnungen trägt zusätzlich dazu bei, dass die Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt kontinuierlich ansteigen. Die Frage, wie viele Touristen Lissabon eigentlich verkraften kann, bleibt offen.

Die Tourismusbranche in Lissabon zeigt jedoch auch ermutigende Statistiken. Im April 2025 verzeichneten die Beherbergungsbetriebe eine durchschnittliche Auslastung von 73 Prozent. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) betrug 69 Euro, was Rekordwerte in der Branche darstellt und zuletzt im Sommer 2019 erreicht wurde. Die Anzahl der verkauften Übernachtungen kletterte auf 58.000, ein Niveau, das seit zwei Jahren nicht mehr erzielt wurde. Dieser Aufschwung hat auch zu einem Umsatz von 5,8 Millionen Euro bei den lokalen Unterkünften im April geführt, einem der höchsten Werte seit Ende des Sommers 2019.

Rekordzahlen im Gastgewerbe

Die Preise für lokale Unterkünfte in Lissabon erreichten im April mit einem Durchschnitt von 100 Euro einen Höchststand. Dies geschieht trotz der Herausforderungen, mit denen die Stadt konfrontiert ist. In der benachbarten Stadt Porto sah die Lage ähnlich aus: Dort betrug die durchschnittliche Belegung im April 54 Prozent, über dem Wert von 50 Prozent im April 2019, jedoch unter dem Höchstwert von 73 Prozent im September 2019. Auch der RevPAR in Porto erreichte 44 Euro, was über dem Niveau von April 2019 liegt, aber 12 Euro unter dem Rekordwert von 56 Euro im September 2019.

Der durchschnittliche Tagespreis in Porto betrug im April 85 Euro, der höchste jemals aufgezeichnete Wert für diesen Monat. Die Stadt verzeichnete insgesamt 39.000 verkaufte Übernachtungen, was zu einem Umsatz von 3,3 Millionen Euro führte. Diese positiven Indikatoren zeigen, dass sich derTourismus in Portugal nach der Pandemie allmählich erholt, wobei die Anzeichen einer Rückkehr zu früheren Höhen evident sind.

Die Herausforderungen des Massentourismus bleiben jedoch bestehen und werfen die Frage auf, wie man ein Gleichgewicht zwischen den Interessen der Einheimischen und den Bedürfnissen der Touristen finden kann. Das Thema des nachhaltigen Reisens ist in Lissabon relevanter denn je.

Für weitere Informationen über den Tourismus und seine Auswirkungen auf Lissabon, besuchen Sie 3sat sowie The Portugal News.

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