
Vor dem FIFA-Kongress in Paraguay äußert der norwegische Fußballverband (NFF) deutliche Kritik an FIFA-Präsident Gianni Infantino. Die Verbandspräsidentin Lise Klaveness, die bereits am Dienstag nach Paraguay gereist ist, bemängelt die fehlende Kommunikation und Transparenz zu Infantinos Terminkalender. „Wir haben keine offiziellen Informationen erhalten“, sagt Klaveness und betont die Bedeutung von Infantinos Anwesenheit beim Kongress, der am Donnerstag in Asunción stattfindet. Gerade in einer Zeit, in der wichtige Entscheidungen getroffen werden, sei die Präsenz des FIFA-Präsidenten unerlässlich.
Infantino ist jedoch nicht beim Kongress, sondern hat stattdessen eine Reise nach Saudi-Arabien unternommen, um an einer Investorenkonferenz teilzunehmen. Bei dieser Veranstaltung war auch der US-Präsident Donald Trump anwesend, der Infantino in seinen Reden lobte. Kritiker merken an, dass diese Teilnahme an einer PR-Veranstaltung SEINER SHOW schade und nichts mit den Prioritäten der internationalen Fußballgemeinschaft zu tun habe. Für die WM 2026, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird, und die WM 2034 in Saudi-Arabien, könnte dies signalhaft neben den sportlichen auch geopolitische Schattierungen annehmen.
Fehlende Präsenz und digitale Treffen
Traditionell finden vor dem FIFA-Kongress Vortreffen der sechs Konföderationen statt. Infantino nahm jedoch nicht daran teil und wird höchstwahrscheinlich erst am späten Mittwochabend in Asunción ankommen. Ein ursprünglich physisch geplantes Treffen des FIFA-Councils wurde kurzerhand auf Freitag vorverlegt und digital durchgeführt, was Klaveness zusätzliche Sorgen bereitet. Sie fordert, dass klärende Fragen zu Infantinos Abwesenheit aufgeworfen werden, um die Bedenken des NFF ernst zu nehmen.
Die norwegische Verbandspräsidentin sieht die Situation als kritisch und äußert: „Wir müssen für die Menschen, die den Fußball lieben, eintreten.“ Klaveness hofft, dass der Kongress dazu genutzt wird, die Weichen für eine transparentere und inklusivere Zukunft im Fußball zu stellen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation um Infantino und seine Abwesenheit beim Kongress auf die zukünftigen Entscheidungen der FIFA auswirken wird. Der Druck von Seiten der kleineren Verbände wie Norwegen könnte zu einem Umdenken führen.
Mehr Informationen finden Sie in den Berichten von Süddeutsche und Spiegel.