
In einem frischen kreativen Projekt wurde heute ein neues Graffiti-Kunstwerk auf der Insel Sylt eingeweiht. Das Wandgemälde befindet sich zwischen dem Wilhelminen-Brunnen und einem Reformhaus und stellt eine Plattform dar, auf der junge Menschen ihre Ansichten und Gedanken über ihre Heimatinsel zum Ausdruck bringen können. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin für das Kunstwerk war eigentlich im Oktober 2024, musste jedoch aufgrund von schlechtem Wetter sowie dem Krankheitsausfall der verantwortlichen Kunstlehrerin verschoben werden, so berichtet Moin.de.
Die beiden Künstler David Kory und Curtis, die Mitglieder des Vereins „die Urbanisten“ sind, konnten die kreative Arbeit schließlich erfolgreich abschließen. Das Wandgemälde reflektiert nicht nur die Schönheit von Sylt, mit klassischen Motiven wie Strand, Surfbrett und Möwen, sondern lässt auch einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Missstände zu. So wird unter anderem eine Figur dargestellt, die einem reichen Schnösel in Form einer Krake nachempfunden ist, und es finden sich Symbole für Themen wie Verdrängung und den Kapitalismus.
Gesellschaftliche und Künstlerische Botschaften
Künstler Curtis hebt hervor, dass das Kunstwerk bewusst Missstände wie Ausverkauf und gesellschaftliche Ungleichheit kritisiert. Diese kritischen Darstellungen sollen sowohl zum Nachdenken anregen als auch Diskussionen über die Veränderungen auf der Insel anstoßen. Tessa Heyde von der SMG hat bereits die optische Aufwertung der Fassade betont, was zeigt, dass Graffiti durchaus als Kunstform zur Verschönerung des öffentlichen Raums betrachtet werden kann.
Die Gesamtkosten des Projekts bewegen sich im mittleren vierstelligen Bereich und wurden durch die Sylt Marketing Gesellschaft (SMG) sowie das Förderprogramm „Demokratie leben“ finanziert. Die Zusammenarbeit führt zu einer sichtbaren Wertschätzung von Kunst und der Meinung junger Menschen, die hier durch ihre Kreativität Gehör finden.
Die Urbanisten haben in der Vergangenheit bereits erfolgreich ähnliche Initiativen umgesetzt, wie das Graffiti-Battle im Jahr 2014, das eine Plattform für Graffiti-Künstler zur kreativen Entfaltung bot. Nähere Details zu diesen Projekten können auf der Webseite der Urbanisten nachgelesen werden: Die Urbanisten.