
Ab dem 1. Oktober 2025 treten in mehreren norditalienischen Regionen strenge Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Kraft. Diese Regelungen betreffen insbesondere Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 und gelten für Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern. Die betroffenen Regionen sind Piemont, Lombardei, Emilia Romagna und Venetien. Ursprünglich sollten diese Maßnahmen bereits 2023 umgesetzt werden, doch sie wurden um zwei Jahre verschoben, um den betroffenen Fahrzeughaltern mehr Zeit zu geben, sich auf die neuen Bestimmungen einzustellen. ADAC berichtet, dass insgesamt etwa 250.000 Fahrzeuge im Piemont betroffen sind, was etwa 8% des gesamten Fahrzeugbestands dieser Region ausmacht.
Die Fahrverbote werden unterschiedlich geregelt: Im Piemont gilt das Verbot nur im Winterhalbjahr, konkret von 1. Oktober 2025 bis 15. April 2026 sowie danach jährlich vom 15. September bis 15. April. An Werktagen müssen die Autofahrer dabei von 8:30 bis 18:30 Uhr auf ihre Fahrzeuge verzichten. Die Lombardei hingegen führt ein dauerhaftes Fahrverbot ein, das an allen Tagen von 7:30 bis 19:30 Uhr gilt. In der Emilia Romagna wird das Verbot ebenfalls dauerhaft an Werktagen von 8:30 bis 18:30 Uhr in Städten der Po-Ebene und im Ballungsraum Bologna durchgesetzt. Venetien plant ein uneingeschränktes Verbot, das ebenfalls ab dem 1. Oktober 2025 an allen Tagen gilt.
Bußgelder und Überwachungssystem
Das Nichteinhalten dieser Fahrverbote wird mit Bußgeldern belegt, die bei 168 Euro beginnen können. Bei wiederholten Verstößen können sogar Führerscheinentzüge von 15 bis 30 Tagen drohen. In Italien gibt es zwar kein landesweites Umweltplakettensystem, jedoch werden die Bußgelder auch in Deutschland vollstreckt, was ausländische Fahrer vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Um eine Alternative für betroffene Autofahrer zu bieten, wurde das „Move-In“-System eingeführt, welches die gefahrenen Kilometer mit einer Telematik-Box überwacht. Für Euro-5-Diesel ist ein jährliches Limit von 9000 Kilometern innerhalb der Verbotszonen vorgesehen, wobei die Region seit dem 1. August 2024 die Kosten für die Installation der erforderlichen Black Box übernimmt.
Die Maßnahmen sind eine Reaktion auf die chronischen Luftverschmutzungsprobleme in der Po-Ebene, wo in den Wintermonaten regelmäßig die Grenzwerte für Feinstaub überschritten werden. Im Vergleich dazu sind die Regelungen in Mittel- und Süditalien weniger streng. Beispielsweise gilt in Rom seit November 2024 ein Fahrverbot für Euro-4-Diesel oder ältere Modelle. Merkur berichtet, dass die neuen Regelungen auch für Urlauber, die in diesen Regionen reisen, von Bedeutung sind.