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Güterzüge am Bodensee: Hotels kämpfen gegen Lärm und Tourismus-Ängste!

Seit März 2025 hat der Güterverkehr auf der Südbahn zwischen Friedrichshafen und Lindau deutlich zugenommen. Diese Entwicklung sorgt für Unmut bei Anwohnern und Hoteliers in der Region, die von den Auswirkungen des erhöhten Zugverkehrs berichten. Insbesondere der erhöhte Lärm durch die Güterzüge, die bis zu zehnmal täglich die Seegemeinden durchqueren, ist ein Thema, das viele Bürger und Urlauber beschäftigt. Hans-Jörg Witzigmann, Hotelinhaber in Nonnenhorn, stellt fest, dass das Thema in seinem Hotel präsent ist, auch wenn bisher keine gehäuften Beschwerden von Gästen eingegangen sind.

Peter Marschall, Hotelier im Teddybärenhotel in Kressbronn, äußert sich besorgt über die negativen Rückmeldungen von seinen Gästen, insbesondere welche den Nachtlärm der Züge betreffen. Urlauber suchen in dieser Region nach Ruhe und Erholung, und Marschall fordert eine Regelung für Ruhezeiten, die vergleichbar mit denen im Flugverkehr wäre. Die Deutsche Bahn plant, nicht mehr als zehn Güterzüge pro Tag auf dieser Strecke fahren zu lassen, und hat betont, dass die Züge hauptsächlich nachts verkehren, um den Personenverkehr so wenig wie möglich zu stören.

Hintergrund der Veränderungen

Die Zunahme des Güterverkehrs auf der Südbahn ist das Ergebnis der Elektrifizierung der Trasse, die Ende 2021 abgeschlossen wurde. Die Inbetriebnahme der neuen Oberleitung fand im Dezember 2021 statt und betrifft sowohl die Strecken zwischen Ulm und Friedrichshafen als auch zwischen Friedrichshafen und Lindau-Aeschach. Diese Elektrifizierung hat es der Deutschen Bahn ermöglicht, den Güterverkehr auszubauen.

Vor zehn Jahren war der Güterverkehr auf dieser Strecke noch sehr sporadisch. Damals verkehrten lediglich vereinzelt Güterzüge, während die Zahl der Personenzüge täglich von 70 auf 75 anstieg. In den aktuellen Jahren beobachten die Hoteliers eine wachsende Unzufriedenheit mit der Bahn und das Gefühl, dass ihre Bedenken nicht ausreichend Beachtung finden. Obwohl die Tourist-Informationen in den Seegemeinden bisher keine massiven Beschwerden verzeichnen, bleibt zu hoffen, dass sich die Situation im Laufe der Saison stabilisieren kann.

Eine wichtige Verkehrsachse

Die Elektrifizierung der Südbahn ist Teil eines größeren Projekts, das auch die Hochrheinstrecke zwischen Basel und Erzingen umfasst. Laut den aktuellen Planungen sollen bis 2027 elektrische Züge auf der Hochrheinstrecke eingesetzt werden, und die Entwicklung der Bodenseegürtelbahn bietet einen wichtigen Lückenschluss zwischen der Hochrhein-Region und der schwäbischen Alb. Dieser Ausbau ist nicht nur für die lokale Bevölkerung von Bedeutung, sondern auch für die Verbindung zwischen größeren Städten wie Basel, Konstanz, Friedrichshafen, Stuttgart, Ulm und München.

Während die Infrastruktur verbessert wird, bleibt die Herausforderung, die Bedürfnisse von Anwohnern und Touristen in Einklang mit dem logistischen Wachstum zu bringen. In Anbetracht der aktuellen Umstände wird es wichtig sein, Lösungen zu finden, die sowohl den Transportbedarf als auch die Lebensqualität in der Region berücksichtigen. Weitere Informationen zu den elektrifizierten Strecken finden sich auf der Webseite Bodenseegürtelbahn und detaillierte Berichte über die Situation am Bodensee sind auf Tagesschau verfügbar.

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