
US-Präsident Donald Trump hat vom 13. bis 16. Mai 2025 eine bedeutende Reise in die Golfstaaten unternommen. Die Besuche in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten standen ganz im Zeichen finanzieller und strategischer Partnerschaften. Trump wurde von den Herrschern der Monarchien großzügig empfangen und lobte die Fortschritte und Entwicklungen in den Ländern. Solche Treffen bieten Gelegenheiten, sich nicht nur zur Außenpolitik zu äußern, sondern auch um gemeinsame Geschäftsinteressen zu fördern, was während der Reise nachdrücklich geschah, als Verträge im Gesamtwert von über 600 Milliarden US-Dollar mit Saudi-Arabien unterzeichnet wurden.
Trump plant, Deals im Wert von insgesamt einer Billion US-Dollar während dieser Reise abzuschließen. Dies ist Teil seiner Strategie, die Wirtschaftskontakte zu verstärken und den Nahen Osten enger an die USA zu binden. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hat im Hinblick auf die wirtschaftliche Zusammenarbeit bekräftigt, dass Saudi-Arabien bereit ist, 600 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Die Golfstaaten streben gleichzeitig an, ihre militärische Ausrüstung zu verbessern und weniger von externen Partnern abhängig zu sein, was die Bedeutung der USA als strategischen Partner unterstreicht.
Zwischen religiösem Dialog und militärischer Kooperation
Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des interreligiösen „Hauses der abrahamischen Familie“ sowie der Scheich-Sajed-Moschee in Doha. Trump betonte die Notwendigkeit einer wirtschaftlichen Diversifizierung in den Golfstaaten, die sich zunehmend von einer reinen Petroleumwirtschaft hin zu Technologie und anderen Sektoren bewegen. Er sprach von der „Geburt eines modernen Nahen Ostens“, was die Bemühungen der Region um Fortschritt und Entwicklung reflektiert.
Mit dem Fokus auf eine neue Doktrin der Nichteinmischung in die Angelegenheiten der Golfstaaten wurde zugleich die Möglichkeit einer stärkeren Einmischung in europäische Demokratien diskutiert. Trump lud den Präsidenten der Emirate zu einem bilateralen Treffen ins Weiße Haus ein, um zukünftige Vertragsabschlüsse zu feiern, was den engen Austausch zwischen den Ländern weiter fördert. Zudem wurden in Katar Geschäftsabschlüsse im Wert von 1,2 Billionen US-Dollar unterzeichnet, einschließlich großer Rüstungsprojekte, wie Fleugzeuge für Qatar Airways.
Geopolitische Herausforderungen und neue Ansätze
Der Präsident äußerte sich auch zu den geopolitischen Herausforderungen in der Region, insbesondere in Bezug auf Syrien, Gaza und den Iran. Während der Geschäftsgespräche zeigte Trump sich optimistisch hinsichtlich eines möglichen Abkommens mit dem Iran und plante sogar, bestimmte Sanktionen gegen Syrien vorübergehend auszusetzen, um dem neuen Präsidenten eine Chance zu geben. Er sprach von der Schaffung einer „Friedenszone“ im Gazastreifen und betonte, dass die Erfolge seiner Reise „sehr gut für Israel“ seien. Dies könnte positive Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den USA und Israel haben und zeigt, wie eng wirtschaftliche Interessen mit politischen Zielen verknüpft sind.
Insgesamt stellt Trumps Reise einen signifikanten Schritt in der Außenpolitik der USA dar. Mit einem klaren Fokus auf wirtschaftliche Bindungen und strategische Partnerschaften mit den Golfstaaten könnte sich das Verhältnis zwischen den USA und den arabischen Monarchien grundlegend verändern. Nahost-Experte Daniel Gerlach hebt hervor, dass Trump dabei auf finanzielle Transaktionen und persönlichen Profit setzt, was sich möglicherweise stärker von einer ideologischen Ausrichtung wegbewegt.