
Wangen im Allgäu zeigt ein starkes Engagement für die Förderung des Tourismus durch die Neugestaltung ihrer Rad- und Wanderwege. Die Stadt hat kürzlich ihre Pläne bekannt gegeben, die Besucherzahlen durch die Umstrukturierung des bestehenden Wanderwegenetzes zu steigern. Die aktuellen Wanderwege sind seit 2008 in Gebrauch und umfassen rund 180 Kilometer sowie 16 Rundtouren. Diese Routen fallen jedoch in einigen Aspekten hinter die Bedürfnisse moderner Wanderer zurück.
Die Gästeamtsleiterin Belinda Unger weist darauf hin, dass die Ausweisung der Wanderwege nicht mehr zeitgemäß sei. Zudem gibt es Veränderungen bei der Vegetation und den Grundstückverhältnissen, was teilweise auch zu Gefahrenstellen führt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist eine umfassende Überarbeitung und Neugestaltung des Wandernetzes geplant. Die erste Phase des Projektes umfasst die Erfassung der Grundlagen, die Planung der Beschilderung und die Konzeption einer neuen Wanderkarte. Dabei wird eine Leader-Förderung von über 25.000 Euro sowie ein städtischer Eigenanteil von knapp 17.000 Euro bereitgestellt.
Investitionen in Rad- und Wanderinfrastruktur
Der Stadtrat stimmte einstimmig dem Projekt „Überarbeitung/Neukonzeption Wanderwegenetz Wangen“ zu, in dessen Rahmen auch eine mobile Bühne für Veranstaltungen im Gartenschaugelände geplant ist. Die mobile Bühne wird eine Fläche von 60 Quadratmetern und eine Höhe von fast fünf Metern besitzen. Neben Lautsprecherflügeln wird die Bühne auch über seitliche und dachseitige Abdeckungen verfügen und kann einfach innerhalb von 30 Minuten von einer Person aufgebaut werden. Die Gesamtkosten dieser Bühne belaufen sich auf etwa 100.000 Euro, wobei eine 60-prozentige Förderung durch das Leader-Programm beantragt wird.
Die Notwendigkeit, Radwege und Wanderwege zu modernisieren, ist auch ein allgemeiner Trend im Württembergischen Allgäu. Dort wurde bereits 2016 das Projekt zur Radwegeplanung von den Mitgliedsorten des Zweckverbands Tourismus Württembergisches Allgäu ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist die Bündelung der bestehenden Radwege in ein einheitliches, flächendeckendes Radwegenetz, das sowohl für den Alltagsverkehr als auch für den Tourismus geeignet ist.
Radreiseregion Württembergisches Allgäu
Das Württembergische Allgäu positioniert sich damit als Rad Destination und wurde vom ADFC zur RadReiseRegion zertifiziert. Die Überarbeitung und Digitalisierung des Radwegenetzes ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Region. In den vergangenen Jahren wurden bereits bedeutende Fortschritte erzielt: 2016 erfolgte die Bewilligung der LEADER-Förderung, 2017 begann die Befahrung des Radwegenetzes durch die Firma topplan, und 2018 wurde die Digitalisierung von 13 Thementouren abgeschlossen.
Insgesamt belaufen sich die Kosten dieses Projekts auf rund 400.000 Euro, wobei über 300.000 Euro von der Europäischen Union, dem Landkreis Ravensburg und dem Land Baden-Württemberg gefördert werden. Die verbleibenden Kosten tragen die 14 beteiligten Städte und Kommunen. Dieses Engagement zeigt, wie wichtig die Entwicklung einer benutzerfreundlichen und attraktiven Infrastruktur für den Tourismus in der Region ist.
Die Initiativen in Wangen sowie im Württembergischen Allgäu spiegeln deutlich das Bestreben wider, eine ansprechende und sichere Umgebung für Radfahrer und Wanderer zu schaffen, die sowohl Einheimischen als auch Besuchern zugutekommt.
Für weitere Informationen besuchen Sie die Berichterstattung von Schwäbische und die Projekte des Württembergischen Allgäus.