
Die Burgruine Trosky in Nordtschechien erlebt seit dem Erfolg des Videospiels „Kingdom Come: Deliverance II“ einen bemerkenswerten Anstieg an Besucherzahlen. Burgherrin Pavlína Suchomelová berichtet von einem deutlichen Zuwachs junger Touristen, die sich von der Spiel-Hauptfigur Heinrich von Skalitz zu einem Besuch anregen lassen. Trosky, ein zentraler Ort des Spiels, das Böhmen im Jahr 1403 darstellt, zieht interessierte Gamer in scharen an.
Ein Besucher namens Michal berichtet, dass er Stunden auf der Burg verbracht hat, um die reale Version des digitalen Abenteuers zu erleben. Trotzdem äußert die Burgherrin die Schwierigkeit, den Erwartungen nach mehr interaktiven Erlebnissen für die Besucher nachzukommen, da dies durch die Auflagen des Denkmalschutzes erschwert wird. Tobias Stolz-Zwilling von Warhorse Studios betont, dass das Spiel nicht vorrangig zur Förderung des Tourismus entwickelt wurde, dennoch freue man sich über die positive Resonanz und die Interesse, das es weckt.
Beliebtheit der Burg und Besucherzahlen
In nur drei Monaten konnte „Kingdom Come II“ beeindruckende drei Millionen Exemplare verkaufen. Diese Verkaufszahlen spiegeln sich nun in der steigenden Besucherlage wider. Die Burgruine Trosky, bekannt für ihre markanten Türme „Baba“ und „Panna“, wurde Ende des 14. Jahrhunderts erbaut und erfreut sich nicht nur bei Gamern, sondern auch bei Mittelalter-Fans großer Beliebtheit. Im Spiel wird die Burg als frisch erbaut dargestellt, was den Spielern ein Gefühl der Zeitreise vermittelt.
Die Entwickler des Spiels haben viel Wert auf historische Genauigkeit gelegt, was die Besucher dazu bringt, ihre realen Erfahrungen mit den digitalen Darstellungen zu vergleichen. Diese Schnittstelle zwischen Realität und virtueller Welt hat besonderes Interesse geweckt, obwohl einige umliegende Dörfer mit den enormen Besucherströmen zu kämpfen haben.
Zukünftige Entwicklungen
Tobias Stolz-Zwilling sieht Potenzial für eine digitale Aufbereitung der historischen Stätte, indem Technologien wie VR-Brillen und historische Einblendungen eingesetzt werden könnten. Dies könnte Trosky in eine ähnliche Richtung lenken wie Dubrovnik, das durch die Erfolgsgeschichte von „Game of Thrones“ einen Tourismusschub erfahren hat. Solche innovativen Ansätze könnten weitere Besucher anziehen und den Erfahrungshorizont für historische Stätten erheblich erweitern.
Mit dem anhaltenden Trend des Gaming-Tourismus bleibt abzuwarten, wie sich die Burgruine Trosky weiter entwickeln wird und welche Strategien zur Integration von digitalen und physischen Erlebnissen in Zukunft umgesetzt werden. Weitere Informationen zu „Kingdom Come: Deliverance II“ und der Trosky-Karte können auf Sportskeeda eingesehen werden. Mehr über die Entwicklungen vor Ort erfahren Sie unter Tagesschau.