
Die Feste Fehmarnbeltquerung, ein bedeutendes Infrastrukturprojekt zwischen Deutschland und Dänemark, nimmt zunehmend Gestalt an und soll die Anbindung Schleswig-Holsteins an Skandinavien entscheidend verbessern. Geplant ist, die circa 20 Kilometer lange Verbindung zwischen Puttgarden und Rødby in Dänemark bis 2029 fertigzustellen. Diese Verbindung wird sowohl eine zweigleisige elektrifizierte Eisenbahnstrecke als auch eine vierstreifige Straßenverbindung umfassen. Der offizielle Baustart fand am 1. Januar 2021 statt, wobei ein Staatsvertrag zwischen Deutschland und Dänemark bereits 2008 unterzeichnet wurde und 2010 in Kraft trat, nachdem die Ratifikationsurkunden ausgetauscht wurden. Femern A/S, ein dänisches Staatsunternehmen, ist für die Planung verantwortlich und erhält umfangreiche Fördermittel von der EU, die insgesamt 1,288 Milliarden Euro für den Schienenteil bereitstellt, während für den Bau des Tunnels 159,5 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden zusätzliche CEF-Fördermittel in Höhe von 49 Millionen Euro für die deutsche Schienenanbindung im Jahr 2024 erwartet. Diese Informationen stammen von BMV.
Die Auswirkungen dieses Projekts auf den Tourismus im Kreis Plön könnten erheblich sein. „Ein Aufwind für den Tourismus wird erwartet“, so Christian Kliesow Remes, Prokurist der Wirtschaftsförderungsagentur (WFA) Kreis Plön. Die Vorbereitungen im Kreis plädieren darauf, die wirtschaftlichen Potenziale besser zu nutzen. Beispielsweise könnten Münchener eher nach Hohwacht reisen, um auch Dänemark zu besuchen. Die Deutsche Bahn schätzt, dass die Reisezeit von Hamburg nach Kopenhagen von über 4,5 Stunden auf 2,5 Stunden verkürzt werden kann, wodurch die Attraktivität des Reisens in die Region steigt.
Wirtschaftliche Chancen im Kreis Plön
Für den Kreis Plön ist die Fehmarnbeltquerung nicht nur ein touristischer Lichtblick, sondern birgt auch große wirtschaftliche Chancen. Mit großen Flächen, die im Vergleich zu Städten wie Kiel und Neumünster zur Verfügung stehen, sorgt die WFA dafür, dass der Gewerbeflächenbedarf von 255 Hektar über die kommenden 15 Jahre gedeckt werden kann. Hierzu zählen etwa identifizierte Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet „Barkauer Land“ und andere Areale entlang der Autobahn 21 (A 21) bei Wankendorf/Stolpe. Besonders betont wird die Verfügbarkeit von Ressourcen, unter anderem von erneuerbaren Energien, die für Unternehmen aus den Benelux-Ländern von Interesse sein könnten.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Planung von Umspannwerken in Trent sowie an der Grenze von Kiel-Rönne und Honigsee, die dazu beitragen sollen, die Region nachhaltig mit Energie zu versorgen. Insbesondere da die Infrastruktur im Kreis Plön ausgebaut und optimiert wird, sind die Vorbedingungen für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung gegeben. Dieser positive Ausblick auf den zukünftigen Aufwind wird mit Vorfreude betrachtet, da die Region auf die Herausforderungen der nächsten Jahre bestens vorbereitet sein möchte.
Die Erwartungen sind hoch, sowohl hinsichtlich touristischer als auch wirtschaftlicher Effekte. Der Bau der festen Fehmarnbeltquerung ist somit nicht nur eine bautechnische Herausforderung, sondern auch eine bedeutende Chance für die Region Schleswig-Holstein und insbesondere für den Kreis Plön, wie kn-online berichtet.