Die Touristenseelsorge gewinnt zunehmend an Bedeutung, um Menschen in Urlaubsregionen spirituelle Angebote zu machen. Ilse Waldenmeier, Gemeindereferentin im Pastoralen Raum Sankt Benedikt des Bistums Würzburg, hat im Oktober 2022 die Verantwortung für die Tourismusseelsorge übernommen. Nach 30 Jahren in verschiedenen seelsorgerlichen Diensten bringt sie frischen Wind in dieses Pilotprojekt, das darauf abzielt, mit Touristen in Kontakt zu treten und unerwartete Begegnungen außerhalb der Kirche zu ermöglichen. Sonntagsblatt berichtet, dass Waldenmeier besonderen Wert darauf legt, Kirche ein Gesicht zu geben und dort präsent zu sein, wo Menschen sich aufhalten, wie zum Beispiel in Weinbergen.
Zu den speziellen Angeboten zählt eine ökumenische Segensaktion mit dem Titel „Gönn‘ Dir Segen“, die am 22. Juli von 17 bis 20 Uhr an den Wein-Yoga-Schaukeln in Sommerach stattfinden wird. Diese Aktion bietet religiöse Impulse und ein offenes Ohr für die Anliegen der Besucher. Pfarrerin Mareike Rathje hebt hervor, dass es wichtig ist, mit niedrigschwelligen Aktionen zu den Menschen zu gehen. Dabei wird Anonymität ermöglicht, was den Teilnehmern hilft, ihre Sorgen und Ängste ernst genommen zu fühlen.
Spirituelle Angebote im Urlaub
Die Bedeutung von Freizeit und Urlaub ist nicht zu unterschätzen. Diese Auszeiten sollen Körper, Geist und Seele stärken und bieten Raum für spirituelle Reflexion. Fragen nach Sinn, Biografie, zwischenmenschlichen Beziehungen und ethischen Werten rücken in den Mittelpunkt. Wie die Webseite der Freizeit- und Tourismusseelsorge informiert, zielt die Freizeitpastoral darauf ab, neue Zugänge zum christlichen Lebenswissen zu schaffen und Perspektiven für ein erfülltes Leben anzubieten.
Obwohl spezielle Gottesdienste für Touristen nicht angeboten werden, plant Waldenmeier spirituelle Spaziergänge und Wanderungen, um den Reisenden einen Zugang zu Glauben und Gemeinschaft zu ermöglichen. Dabei bringt sie Gebetshefte und Gesangbücher mit und ist bereit, mit Menschen zu beten oder zu singen. Sie informiert jedoch nicht über Freizeit- oder gastronomische Angebote, um den Fokus auf die spirituelle Erfahrung zu legen.
Unterstützung für Tourismusregionen
Der Fachbereich „Kirche und Tourismus“ bietet Unterstützung für Kirchengemeinden und Einrichtungen in Regionen mit hohem Touristenaufkommen. Dies umfasst die Planung und Durchführung seelsorglicher und pädagogischer Angebote für Urlauber sowie Hotelmitarbeiter. Ein Beispiel für solche Angebote ist die Campingkirche auf dem Campingplatz Gohren in Kressbronn, die in den Sommerferien pädagogische und religiöse Angebote bereitstellt und auch ehrenamtliche Helfer sucht.
Die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, wie der Erzdiözese Freiburg und den Evangelischen Landeskirchen Baden und Württemberg, ermöglicht eine Vielzahl von Angeboten in den touristisch attraktiven Regionen Baden-Württembergs, darunter der Nationalpark, die Bodenseeregion, das Allgäu und das Wildparadies Tripsdrill. Auch auf der CMT Caravan – Motor – Touristik Messe in Stuttgart ist die Kirche mit einem Informations- und Beratungsstand präsent, um weitere Möglichkeiten vorzustellen.
Die Initiativen in der Tourismusseelsorge sind nicht nur darauf ausgerichtet, Urlauber während ihrer Auszeit zu begleiten, sondern sollen auch im Alltag wirken und Menschen ermutigen, sich mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen.
