
Die Reisebranche steht vor erheblichen Herausforderungen, da der junge Reiseveranstalter Aby GmbH Insolvenz angemeldet hat. Am 15. April 2025 beantragte das Unternehmen, das sich auf Abi- und Abschlussfahrten spezialisiert hat, offiziell die Zahlungsunfähigkeit. Alle noch nicht angetretenen Reisen wurden am 16. Mai 2025 abgesagt. Zum Zeitpunkt der Insolvenz befanden sich keine Reisenden mehr in Urlaubszielen, sodass keine unmittelbaren Auswirkungen auf bereits verreiste Urlauber zu verzeichnen sind.
Um den betroffenen Kunden dennoch zu helfen, hat der Deutsche Reiseversicherungsfonds (DRSF) zugesichert, alle Pauschalreisen, die bei der Aby GmbH gebucht waren, abzusichern und die Reisenden entsprechend zu entschädigen. Das Unternehmen, gegründet im Jahr 2018, hatte seine Hauptsaison zwischen Ende April und Mitte Mai, wenn das meiste Geschäft nach den Abiturprüfungen generiert wurde. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten in der Branche, trägt die Insolvenz von Aby GmbH zur besorgniserregenden Statistik der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland bei.
Insolvenzen auf einem Höchststand
Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland hat in den letzten Jahren alarmierend zugenommen. 2024 verzeichnete das Land knapp 22.000 Insolvenzen, die höchste Zahl seit 2015. Im ersten Quartal 2025 wurde die höchste Anzahl an Unternehmensinsolvenzen seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 registriert. Besonders betroffen sind wichtige Sektoren wie die Industrie, das Bauwesen und der Handel, die laut Expertenmeinungen einen „absoluten Höchststand“ erreicht haben.
Parallel zur Insolvenz von Aby GmbH ist auch die We-Flytour GmbH, ein weiterer deutscher Reiseveranstalter, in die Schlagzeilen geraten. Dieses Unternehmen meldete Insolvenz an, was 1.500 Reisende betrifft, darunter Urlauber in Ägypten, der Türkei und Mallorca. Die Insolvenzankündigung erfolgte am 25. November 2024, was zu Stornierungen aller Reisen mit Reisebeginn bis einschließlich 26. November führte. Der DRSF wird auch hier den Reisenden Hilfe bieten und eine sichere Heimreise oder Fortsetzung des Urlaubs gewährleisten.
Hintergründe der Insolvenzen
Der Anstieg der Insolvenzen lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, eine schwächelnde Binnenkonjunktur, geopolitische Spannungen und gestiegene Zinsen spielen hierbei eine Bedeutung. Das erste Halbjahr 2024 allein verzeichnete 162 Insolvenzen von Großunternehmen und eine erschreckende Zahl von bis zu 11.000 Insolvenzen bei kleineren Unternehmen, was einem Anstieg von 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Diese Entwicklungen machen deutlich, wie fragil der Reise- und Tourismussektor geworden ist. Reisereporter empfehlen Urlaubern, auf einen passenden Reiseversicherungsschein zu achten, insbesondere in unsicheren Zeiten, um im Falle einer Insolvenz bestmöglich abgesichert zu sein.
Zusammenfassend verdeutlichen die Insolvenzen von Aby GmbH und We-Flytour GmbH die aktuellen Herausforderungen in der Branche und die Notwendigkeit für Reisende, gut informiert und abgesichert zu sein.
Für mehr Informationen: Merkur berichtet, dass … und Focus informiert über ….