
In Havanna wurde dieser Mai von einer beispiellosen Hitzewelle geprägt. Am Dienstag erreichte die Wetterstation Casablanca unglaubliche 38,0 °C, ein neuer Rekord für diesen Monat. Damit übertraf die Temperatur den bisherigen Rekord von 37,3 °C, der am 19. Mai 2024 gemessen wurde, wie directoriocubano.info berichtet.
Die extreme Hitze ist nicht nur ein neues Kapitel in der Wettergeschichte Kubas, sondern offenbar auch ein Ergebnis der zunehmend aggressiven globalen Erwärmung. Am 11. April 2024 wurde in Jucarito, Granma, die höchste jemals in Kuba registrierte Temperatur von 40,1 °C erreicht. Selbst in Ciego de Ávila wurden am 14. Mai 2024 beeindruckende 40,0 °C gemessen.
Gesundheitliche Auswirkungen der Hitzewellen
Die gesundheitlichen Folgen dieser Hitzewellen sind alarmierend. Wissenschaftliche Untersuchungen, veröffentlicht durch Dr. Luis Lecha Estela, weisen auf einen signifikanten Anstieg der täglichen Mortalitätsrate während solcher extremen Temperaturschwankungen hin. Besonders gefährdete Gruppen, wie ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit chronischen Krankheiten, sind stark betroffen. Laut cibercuba.com, zeigen uns die Berichte aus Villa Clara schwerwiegende Fälle von Hitzestress und übermäßige Sterblichkeit.
Die Symptome extremer Hitze umfassen Dehydratation, Schwindel und Bewusstseinsverlust – Warnsignale, die nicht ignoriert werden sollten. Die Abkehr von der Annahme, Kuba sei durch seine insulare Lage vor extremen Wetterereignissen geschützt, wird durch die systematischen Hitzewellen seit 2015 klar widerlegt.
Prognosen und Herausforderungen
Die Prognosen zeigen, dass die durchschnittliche Jahrestemperatur bis 2030 um über 1 °C und bis 2070 sogar um 3,5 °C steigen könnte, was erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, Landwirtschaft und Energieinfrastruktur mit sich bringen würde. Dies geschieht in einem Kontext, in dem bereits häufige Stromausfälle und Mangelernährung die Lebensbedingungen der Bevölkerung weiter verschärfen.
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat 2024 als das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen bewertet, mit einem globalen Durchschnitt von 1,55 °C über den Werten von 1850 bis 1900. In Kuba wurden im Mai 2024 zudem zahlreiche Tage mit Temperaturen über 35 °C verzeichnet, wobei der Höchstwert bei 37,9 °C lag.
In Anbetracht der zunehmenden Hitzewellen wird die Dringlichkeit deutlich, biometeorologische Prognosen in die Pläne des Nationalen Zivilschutzsystems zu integrieren. Der Trend deutet auf eine anhaltende Zunahme extremer Hitze in allen drei Regionen Kubas hin, was Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen unerlässlich macht.