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Zweisprachiger Unterricht: Schlüssel zum Erfolg in Vietnams Bergregionen!

In den Bergregionen Vietnams, insbesondere in Provinzen wie Ha Giang, Lao Cai, Lai Chau und Dien Bien, gestaltet sich der Schulalltag für Erstklässler als eine einzigartige Herausforderung. Diese Kinder sprechen in der Regel ihre Muttersprachen, wie Mong, Dao oder Thai, was den Unterricht in der Landessprache Vietnamesisch erheblich erschwert. Die Lehrer müssen sich dabei mit einem hohen Maß an Geduld und Engagement darauf einstellen, nicht nur Buchstaben zu lehren, sondern in erster Linie Beziehungen zu den Schülern aufzubauen. Dies betont Frau Nhe Thi Phuong, Lehrerin an der Po Qua-Schule in Ha Giang, die von der Schwierigkeit berichtet, Kinder wie Tho Mi Mi zu unterrichten, die kein Vietnamesisch verstehen.

Um diese Barrieren zu überwinden, werden im Unterricht flexible und intuitive Lehrmethoden eingesetzt. Lehrer verwenden dabei verschiedene Hilfsmittel, darunter Bilder, Videos und Spiele, um den Zugang zur vietnamesischen Sprache zu erleichtern. Auch der Einsatz von realen Objekten fördert das Lernen und sorgt dafür, dass die Schüler aktiv am Unterricht teilnehmen. Es ist bemerkenswert, dass Lehrer sich die Mühe machen, auch die Landessprache ihrer Schüler zu lernen. Diese Maßnahmen verbessern die Kommunikation und ermöglichen ein tiefgehenderes Verständnis.

Zweisprachige Erziehung und kulturelle Integration

Der zweisprachige Unterricht, der sowohl die Muttersprache der Schüler als auch Vietnamesisch beinhaltet, ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis der Lerninhalte. Er hilft nicht nur dabei, den Lehrstoff besser zu begreifen, sondern erleichtert auch das Vertrautmachen mit der eigenen Kultur. So erhalten die Schüler wöchentlich zusätzliche Vietnamesischstunden, und es werden auch Ethnischunterricht in der jeweiligen Sprache der Schüler angeboten. Eltern, die oft kein Vietnamesisch sprechen, spielen dennoch eine aktive Rolle, indem sie ihre Kinder zum Unterricht begleiten und sie im Lernprozess unterstützen. Dies schafft einen starken Rückhalt innerhalb der Gemeinschaft.

Bildungsexperten betonen die Bedeutung einer respektvollen Lernumgebung sowie der interkulturellen zweisprachigen Erziehung (IZE). Diese unterstreicht die Relevanz, Kindern in multikulturellen und mehrsprachigen Kontexten eine vozugsweise umfassende Ausbildung zu ermöglichen. Historisch gesehen wurde in vielen Ländern, die von einer Vielzahl an Kulturen geprägt sind, wie in Lateinamerika, das Bedürfnis nach zweisprachiger Erziehung erkannt. Diese Ansätze, die oft aus der Notwendigkeit entstanden sind, in einer mehrsprachigen Gesellschaft zu bestehen, zeigen, dass Schüler in solchen Programmen häufig bessere Ergebnisse erzielen als in einsprachigen Klassen.

Im Fall Vietnams zeigt sich, dass die Lehrer in den Hochlandregionen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch das Selbstvertrauen der Schüler stärken. Ziel ist es, dass Vietnamesisch für diese Kinder kein Hindernis mehr darstellt. Es soll vielmehr zu einem wertvollen Begleiter im Lernprozess werden, was mit der Förderung von Selbstbewusstsein und interkulturellem Austausch einhergeht. Diese Strategie entspricht auch den globalen Bestrebungen, die interkulturelle Erziehung zu fördern und die sprachliche Diversität zu bewahren, die in vielen Ländern, besonders in Lateinamerika, immer noch mit Herausforderungen konfrontiert ist, wie etwa der Diskriminierung indigener Sprachen.

Die Generierung von mehrsprachigen Bildungsinitiativen wird auch in anderen Ländern wie Ecuador, Peru und Bolivien diskutiert, wo die Einbeziehung indigener Sprachen und Kulturen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dies steht im Einklang mit den globalen Trends zur Wertschätzung der kulturellen Vielfalt und zur Förderung eines respektvollen interkulturellen Dialogs. In Vietnam trägt die zweisprachige Erziehung dazu bei, dass ethnische Minderheiten besser in die Gesellschaft integriert werden, was zu positiven gesellschaftlichen Veränderungen führen kann.

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