Deutschland

Urlaub im Fokus: Nachhaltigkeit spielt kaum eine Rolle für Reisende!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Nachhaltigkeit bei der Urlaubsplanung eine untergeordnete Rolle spielt. Laut einer Befragung, die am 21. Mai 2025 durchgeführt wurde, achten lediglich 31% der Teilnehmenden auf Umwelt- und Klimafaktoren, indem sie zum Beispiel Bahnreisen bevorzugen. Die Mehrheit, etwa 69%, gibt hingegen an, dass Nachhaltigkeit bei der Wahl des Reiseziels für sie nicht entscheidend ist. Stattdessen stehen Sonne, Strand und Erholung im Vordergrund ihrer Reisevorlieben. Diese Ergebnisse decken sich mit dem größeren Kontext der Herausforderungen im Tourismus, insbesondere in Regionen wie Südtirol, wo Overtourismus ein bedeutendes Problem darstellt. Nutzer im Kommentarbereich äußern besorgt, dass viele Reisende trotz bekannten Umweltthemen, darunter Overtourismus, wenig Interesse an nachhaltigem Reisen zeigen.

Nutzer @N. G. kritisiert, dass 70% der Befragten sich nicht für Nachhaltigkeit interessieren, während Nutzer @Schimmelreiter aufruft, dass sich diejenigen, die sich über Overtourismus beschweren, ebenfalls ändern sollten. Diese Diskussion zeigt das Spannungsfeld zwischen individuellen Reisegewohnheiten und der Notwendigkeit eines nachhaltigen Tourismus.

Langfristige Trends und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit

Die Studie „Nachhaltigkeitsmonitor: Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen“ untersucht das Wissen und die Nachfrage nach nachhaltigen Urlaubsmöglichkeiten. In den letzten Jahren haben sich die Reisegewohnheiten in Reaktion auf die Corona-Pandemie verändert. Während der Jahre 2020 und 2021 reisten viele Menschen klimafreundlicher, indem sie weniger reisten, kürzere Distanzen wählten und umweltfreundlichere Verkehrsmittel nutzten. Doch bereits 2022 und 2023 kehrte das Reiseverhalten schnell zu den Vor-Pandemie-Verhältnissen zurück, und die Anzahl der mit dem Flugzeug zurückgelegten Kilometer hat 2023 den Höchstwert von 2019 übertroffen. 49% der Deutschen wünschen sich jedoch, dass ihre Urlaubsreisen im Jahr 2024 ökologisch verträglicher ausfallen, was einen Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 darstellt.

Im Jahr 2023 war Nachhaltigkeit ausschlaggebend für nur 3% der Urlaubsreisen. Bei 17% der Reisen spielte sie mindestens eine Rolle bei der Entscheidungsfindung. Interessanterweise verfügen 30% der Unternehmen über Richtlinien zur nachhaltigen Reisegestaltung, mit dem Ziel, das Reisevolumen zu reduzieren und nachhaltige Transportmittel zu fördern; jedoch sind die meisten Vorgaben nicht verbindlich.

Herausforderungen und Potenziale der Nachhaltigkeit

Trotz des wachsenden Bewusstseins für nachhaltige Praktiken bleibt der Zusammenhang zwischen Reiseausgaben und Nachhaltigkeitsmerkmalen unklar. Reisende, für die Nachhaltigkeit wichtig ist, tendieren oft dazu, weniger auszugeben, was mit der Wahl von kürzeren Distanzen und umweltfreundlicheren Unterkünften sowie Verkehrsmitteln zusammenhängt. Darüber hinaus zeigen Analysen, dass 44% der Urlauber 2023 während ihres Aufenthalts überfüllte Situationen erlebt haben, insbesondere beim Flugreisen, was die dringende Notwendigkeit für einen verantwortungsvolleren Tourismus unterstreicht.

Die Herausforderung bleibt jedoch, dass Nachhaltigkeit bei Urlaubsreisen bislang selten der ausschlaggebende Faktor ist. Es bedarf eines höheren Engagements und eines Bewusstseinswandels sowohl auf individueller als auch auf politischer Ebene, um den ökologischen Fußabdruck des Reisens langfristig zu reduzieren. Jährliche Monitoringberichte und Studien wie die des Umweltbundesamtes bieten zudem weitere Analysen, die die Entwicklungen in diesem Bereich dokumentieren.

Für weitere Informationen zu diesem Thema können Sie die Artikel auf Südtirol News und dem Umweltbundesamt lesen.

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