
Die touristische Wintersaison 2024/25 in Tirol endet im April und kann auf eine insgesamt positive Bilanz zurückblicken. Laut den aktuellen Daten von top.tirol stiegen die Nächtigungen um 1,4 Prozent auf insgesamt 26,4 Millionen. Auch die Ankünfte nahmen um 2,7 Prozent zu und erreichten 6,1 Millionen. Dies ist besonders bemerkenswert, da die erste Saisonhälfte, die von November bis Januar verlief, sehr positiv war, während die zweite Hälfte mit Herausforderungen konfrontiert wurde.
Zu den Herausforderungen zählten ausbleibender Naturschnee, warme Temperaturen und der fehlende Schalttag, was die Auslastung der Betriebe beeinträchtigte. Dennoch sorgte das Osterfest für einen erfreulichen Nachfrageschub, wie die Tiroler Tourismusstatistik zeigt. Interessant ist auch, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer leicht auf 4,3 Tage gesunken ist, im Vergleich zum Vorjahr, als sie bei 4,4 Tagen lag.
Positive Entwicklungen und Herausforderungen
Der Tourismuslandesrat Mario Gerber hebt die Anziehungskraft Tirols besonders hervor und betont die Rolle der Familienbetriebe in der Region. Steigende Preise und eine spürbare Konsumzurückhaltung bei den Gästen führen jedoch zu einer angespannten Ertragssituation für die Unternehmen. Die Wertschöpfung für die Wintersaison 2024/25 liegt bei 3,6 Milliarden Euro, was inflationsbereinigt einem Rückgang von 0,3 Prozent entspricht. Trotz dieser Umstände bleibt der Tourismus ein wichtiger Motor für die regionale Wirtschaft.
Die Herkunftsmärkte der Gäste zeigen unterschiedliche Trends. Deutschland bleibt mit 13,4 Millionen Nächtigungen stabil, während die Niederlande mit 3,9 Millionen Nächtigungen ein Plus von 4,6 Prozent verzeichnen. Österreich konnte 1,8 Millionen Nächtigungen (plus 3,5 Prozent) verbuchen. Im Gegensatz dazu verzeichnen das Vereinigte Königreich (-0,6 Prozent), Belgien (-2,6 Prozent) und die Schweiz (-3,8 Prozent) rückläufige Zahlen. Positiv stechen hingegen die Nächtigungen aus Polen hervor, die mit 620.000 ein Plus von 10,3 Prozent erreichen konnten.
Tirols Tourismusangebot und Zukunftsperspektiven
Karin Seiler, die Geschäftsführerin von Tirol Werbung, betont die Anpassungsfähigkeit des Tiroler Tourismus. Skifahren bleibt das Kernprodukt der Region, wobei 80 Prozent der Gäste diesen Wintersport in Anspruch nehmen. Das Angebot wurde jedoch auch um Aktivitäten wie Winterwandern, Veranstaltungen, Wellness und Kulinarik erweitert, um dem Ziel eines ausgeglichenen Ganzjahrestourismus näherzukommen.
Ein Blick auf die allgemeinen Tourismusstatistiken für das Jahr 2023/24 zeigt, dass Tirol 48,75 Millionen Nächtigungen realisieren konnte, was einem leichten Anstieg von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 3,9 Tagen und wird durch saisonale Verteilungen geprägt, die angeben, dass der Winter 53 Prozent der Nächtigungen und der Sommer 47 Prozent ausmacht. Besonders hervorzuheben ist, dass Tirol ca. ein Drittel der gesamten Nächtigungen in Österreich ausmacht.
Die stärksten Quellmärkte sind Deutschland mit 26,6 Millionen Übernachtungen, gefolgt von den Niederlanden mit 5,4 Millionen und Österreich mit 4,0 Millionen Übernachtungen. Die Nächtigungsstarken Tourismusverbände sind das Ötztal mit 4,3 Millionen Übernachtungen und Innsbruck Tourismus mit 3,6 Millionen.
Insgesamt bleibt der Tiroler Tourismus ein bedeutender Beschäftigungsträger. Rund 52.400 Personen waren im Januar 2025 im Tourismus tätig, was einen Anstieg von 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Knapp 70 Prozent der Mitarbeitenden stammen aus dem Ausland, was die internationale Anziehungskraft der Region unterstreicht.
Tirol steht also vor der Herausforderung, sowohl die positiven Trends weiter zu fördern als auch sich den immer variierenden Bedingungen des Klimas und der Gästewünsche anzupassen, um die Attraktivität als Ganzjahresziel zu bewahren.