
Rund 100.000 Menschen aus verschiedenen Nationalitäten und Konfessionen besuchen jährlich die Communauté de Taizé in Frankreich. Diese Pilgerreise bietet nicht nur spirituelle Erlebnisse, sondern fördert auch den interkulturellen Austausch unter den Teilnehmenden. In diesem Jahr war die Reise für viele Jugendliche und junge Erwachsene, darunter eine Gruppe aus dem Bistum Aachen, jedoch vom Tod von Papst Franziskus überschattet.
Begleitet von Pastoralreferent Antonio da Costa und Sven Jansen aus der Region Eifel/Düren, legte die Gruppe eine Route nach Taizé zurück, die von tiefer Trauer und nachdenklicher Reflexion geprägt war. Im Bus beteten die Reisenden gemeinsam für den verstorbenen Papst, der während seiner Amtszeit oft mit jungen Menschen kommuniziert hatte. Auch evangelische Teilnehmende waren von der Nachricht betroffen und diskutierten während der Reise über die Folgen seines Todes.
Die Reise und die Gemeinschaft
Die Fahrt wurde vom Bistum Aachen in Kooperation mit den Regionen Mönchengladbach, Heinsberg, Eifel und Düren organisiert. Insgesamt nahmen 35 minderjährige Jugendliche und einige junge Erwachsene an der Reise teil, die auf 4000 weitere junge Menschen in Taizé trafen. Während des Aufenthalts in Taizé war der Tod des Papstes ein zentrales Thema. In täglichen Gebetszeiten und Gottesdiensten wurden Fürbitten für den Verstorbenen gesprochen, und der Prior der ökumenischen Gemeinschaft, Frère Matthew, reiste nach Rom, was einige Programmänderungen zur Folge hatte.
„Wegen des anfänglichen Schocks über das Ableben des Papstes begannen die Jugendlichen, über mögliche Nachfolger zu spekulieren“, erklärte Da Costa. Einige fragten sich, ob sie den neuen Papst beim Jubiläum der Jugend im Heiligen Jahr in Rom erleben würden. Die Gründe für die Reise nach Taizé sind vielfältig: Glaubensleben mit anderen, Teil der Gemeinschaft zu sein, Vorbereitung auf die Firmung oder das Teilen von Erfahrungen mit Freunden.
Taizé als Ort der Inspiration
Die kleine Gemeinschaft von Taizé, die aus Baracken und Zelten besteht, fordert die Jugendlichen dazu auf, alltägliche Aufgaben selbst zu organisieren. Dieses gemeinschaftliche Tun fördert nicht nur ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, sondern auch den Austausch über biblische und spirituelle Themen. Während ihres Aufenthalts erfahren die Jugendlichen Momente der Stille und eine Atmosphäre, die zur Selbstfindung einlädt. Da Costa ist überzeugt, dass das ökumenisch gelebte Taizé den Glauben stärkt und das Beten lehrt.
In einer Botschaft an ein bevorstehendes europäisches Jugendtreffen in Tallinn, Estland, hat Papst Franziskus die jungen Menschen ermutigt, Hoffnung zu teilen. Er betonte die Wichtigkeit von Geschwisterlichkeit in schwierigen Zeiten, besonders angesichts der vielen Länder, die von Gewalt und Krieg geprägt sind. „Gegen alle Hoffnung zu hoffen“, ist eine der zentralen Botschaften des Papstes, die auch die Reisegruppe aus Aachen inspiriert hat, ihre eigenen Herausforderungen anzugehen und Hoffnung zu schöpfen.
Das Treffen, das vom 28. Dezember bis 1. Januar stattfinden wird, trägt das Motto „Hoffnung teilen“. Papst Franziskus und andere Führungspersönlichkeiten würdigen die Wirkkraft des christlichen Glaubens und betonen dessen transformative Kraft. Bruder Matthew, gegenwärtig der Leiter der Gemeinschaft von Taizé, hat die letzten 75 Jahre der Gemeinschaft mitgestaltet und bekräftigt die Bedeutung von Zusammenkünften wie diesen als Zeichen der Hoffnung und des Glaubens.
Für die Gruppe aus dem Bistum Aachen war die Taizé-Reise ein Anlass zur Besinnung, zum Austausch und zur Stärkung des Glaubens in einer Zeit des tiefen Verlusts. Das Engagement der Jugendlichen, zusammenzuarbeiten und zu beten, zeigt die Kraft der Gemeinschaft und die Hoffnung, die trotz der Umstände weiter besteht.
Für weitere Informationen über das Treffen in Taizé können Sie RP Online und Vatican News besuchen.