
Die Baleareninsel Mallorca sieht sich aufgrund des florierenden Tourismus und der damit verbundenen Ferienwohnungen einem ernsthaften Problem gegenüber. Beliebte Urlaubsunterkünfte wie Ferienwohnungen und Fincas sind stark gefragt, doch die Zahl der illegalen Ferienunterkünfte steigt rasant. Insbesondere diese Angebote belasten den Wohnungsmarkt und schaffen einen unfairen Wettbewerb. Derwesten berichtet, dass die spanische Regierung nun Maßnahmen plant, um der wachsenden Zahl an nicht genehmigten Inseraten auf Plattformen wie Airbnb entgegenzuwirken.
Besonders alarmierend ist, dass Schätzungen zufolge über 65.000 nicht genehmigte Inserate auf Airbnb existieren, von denen etwa 7.000 auf Mallorca angesiedelt sind. Der Inselrat sieht die Maßnahmen der Regierung als notwendige Unterstützung im Kampf gegen diese illegalen Vermietungen. Besonders in städtischen Zentren leidet die Bevölkerung unter einem Wohnraummangel und überfüllten Vierteln, die durch ungeregelte Ferienvermietungen zusätzlich belastet werden.
Illegale Ferienwohnungen und deren Folgen
Statistiken zeigen, dass rund ein Drittel der auf den Balearen angebotenen Ferienwohnungen ohne gültige Lizenz vermietet wird. Die Behörden auf Mallorca haben bereits eigene Maßnahmen gegen diese illegalen Inserate ergriffen und auch illegale Angebote wie Zelte, Boote und provisorische Hütten identifiziert. Dennoch bleibt die Situation angespannt, und eine umfassende Lösung ist notwendig, um die Grauzonen im Ferienwohnungsmarkt zu beenden.
Um langfristig die Rechtmäßigkeit der Ferienwohnungsangebote zu gewährleisten, wurde ein digitales Dossier mit wichtigen Daten über die Angebotslage an die Regionalregierung übergeben. Dies könnte ein erster Schritt in Richtung einer transparenten Regulierung sein.
Reaktionen von Plattformen und rechtliche Herausforderungen
Airbnb hat jedoch angekündigt, die Löschaktion nicht hinzunehmen. Das Unternehmen sieht die Maßnahmen als rechtswidrig an. Die Diskussion über die Verantwortung von Vermittlungsportalen ist ein heißes Thema. Der Inselrat hat kürzlich Airbnb mit einer Strafe von 125.000 Euro belegt, da nachgewiesen wurde, dass illegale Ferienwohnungen in Palma seit 2018 weiterhin angeboten werden. Mallorcazeitung hebt hervor, dass das spanische Verfassungsgericht im Februar 2023 das Verbot illegaler Vermietungen bestätigt hat.
Im Gegensatz zu anderen Plattformen entfernte Expedia die illegalen Angebote umgehend, während Airbnb auf die Benachrichtigung im November 2022 nicht reagierte. Der Inselrat empfindet die verhängte Geldstrafe als mild, insbesondere im Licht einer vorherigen, wesentlich höheren Strafe von 300.000 Euro, die gegen Airbnb im Jahr 2018 verhängt und später vom Verwaltungsgericht aufgehoben wurde.
Die Geschäftsstrategien von Airbnb und anderen Plattformen werden von den balearischen Behörden weiterhin genau beobachtet, um eine etwaige Einhaltung der lokalen Gesetze sicherzustellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, sowohl für die Anbieter als auch für die Regierungen, die versuchen, den Wohnungsmarkt zu schützen und faire Bedingungen für alle zu schaffen.