
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt hat angekündigt, US-Wissenschaftlern den Weg nach Thüringen erleichtern zu wollen. Dieser Schritt erfolgt im Kontext des laufenden Hochschulstreits zwischen der Trump-Regierung und US-Hochschulen, der zahlreiche Wissenschaftler dazu bringt, nach Alternativen im Ausland zu suchen. Voigt plant die Schaffung einer Plattform, die internationale Studierende nach Thüringen holen soll, um auch den Verlust von Talenten in den USA entgegenzuwirken. Laut stern.de betrachten viele internationale Studierende derzeit, ob die USA der richtige Ort für ihre akademische Laufbahn sind.
Die Situation in den USA ist durch die Trump-Regierung angespannt. Diese hat beschlossen, dass bereits eingeschriebene ausländische Studierende an andere Hochschulen wechseln müssen, um ihren Aufenthaltsstatus zu behalten. Ein prominentes Beispiel ist die Klage von Harvard gegen diese Regelung. Zudem wird die wissenschaftliche Freiheit in den USA zunehmend eingeschränkt, was auch als „Krieg gegen die Wissenschaft“ bezeichnet wird. Wissenschaftler berichten über finanzielle Kürzungen, Zensur und behinderte Forschung unter der Trump-Regierung, wie tagesschau.de berichtet.
Exzellente Wissenschaftslandschaft in Thüringen
Voigt, der kürzlich mit Wirtschaftsministerin Colette Boos-John und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine Woche in den USA verbrachte, zieht ein positives Fazit aus dieser Reise. Dies war die erste offizielle Auslandsreise von Voigt als Thüringer Regierungschef. Er berichtet von einem spürbaren Interesse von Investoren an Thüringen und positioniert das Bundesland als exzellente Wissenschaftslandschaft, die Talentförderung und Innovation anstrebt.
Das Handelsvolumen zwischen Thüringen und den USA liegt bei etwa 2,8 Milliarden Euro, und die USA gelten als wichtigster Außenhandelspartner. Dies stellt die wirtschaftliche Relevanz und die Interessen der Region im internationalen Kontext dar.
Auswirkungen auf die Wissenschaft
Die Trump-Regierung hat durch ihre Politik nicht nur direkt auf die wissenschaftliche Gemeinschaft in den USA Einfluss genommen, sondern auch auf globale Forschungsstrukturen. Mit dem Verlust der wissenschaftlichen Freiheit in den USA und Verschiebungen in der Hochschulpolitik könnte sich ein Standortvorteil für europäische Länder wie Deutschland ergeben. Deutschland rangiert auf Platz vier im weltweiten Ranking der „Highly Cited Scientists“, was die Perspektive für Fachkräfte aus den USA weiter verbessert.
In Anbetracht der unsicheren politischen Rahmenbedingungen in den USA könnte Thüringen zukünftig attraktivere Bedingungen für internationale Forscher schaffen. Insbesondere während der aktuellen Entwicklungen, in denen die Trump-Regierung versuche, den Einfluss von Wissenschaft und Forschung zu beschränken, scheint Thüringen ein sicherer Hafen für Studierende und Wissenschaftler zu werden, die eine Alternative zu ihren bisherigen Heimatländern suchen.