
Playa Jardín auf Teneriffa, ein einst beliebter Strand, steht kurz vor einer Wiedereröffnung, nachdem er seit Juli 2024 wegen erheblicher E.coli-Bakterienkontaminationen im Wasser geschlossen war. Der Schließungsgrund war alarmierend: Die Grenzwerte für E.coli wurden teils um das 48-fache überschritten. Diese Bakterien können beim Menschen ernsthafte Magen-Darm-Infektionen hervorrufen, was die Schließung des Strandes unumgänglich machte. Die Kontamination entstand durch ein beschädigtes Abwasserrohr und illegale Abwasserableitungen aus dem Stadtteil Punta Brava, die direkt ins Meer führten, wie watson.de berichtet.
Die Stadtverwaltung von Tenerife, der größten und beliebtesten Urlaubsinsel der Kanaren, plant, Playa Jardín im Juni 2025 wieder für Badegäste zu öffnen. Dies folgt auf monatelange Reinigungs- und Reparaturarbeiten am Abwasser- und Regenwassersystem in Punta Brava, die jedoch schleppend voranschritten. Nach den aktuellen Analysen der Gesundheitsdienste hat sich die Wasserqualität im Badebereich seit Mitte Dezember 2024 erheblich verbessert und liegt wieder innerhalb der zulässigen Grenzwerte.
Massentourismus und Herausforderungen
Teneriffa ist jährlich das Ziel von Millionen Reisenden, was Fragen zur Umweltbelastung aufwirft. Die Auswirkungen des Massentourismus sind unter den Einheimischen zunehmend umstritten, und viele fordern Maßnahmen gegen die Überlastung der Infrastruktur. Neben Playa Jardín wurde auch die Playa de las Teresitas aufgrund von hohen Bakterienwerten zeitweise gesperrt. Während die Teresitas mittlerweile wieder für Badegäste geöffnet ist, bleibt Playa Jardín nach wie vor geschlossen. Bei Wasserqualitätskontrollen wurden auch dort Fäkal-Bakterien nachgewiesen.
Die Herausforderungen sind vielfältig: Die hiesige Kläranlage im Stadtteil Punta Brava ist überlastet, und das Abwasser wird nur 200 Meter vor dem Strand eingeleitet, statt wie vorgesehen einen Kilometer entfernt. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, geeignete Lösungen zu finden, um die Kontamination zu beheben. Leider zeigen sich die Sanierungsarbeiten als schwierig, da es zurzeit keine Firma gibt, die aufgrund eines knappen Budgets den Auftrag annehmen möchte, wie reisereporter.de feststellt.
Die Problematik der unkontrollierten Abwassereinleitungen ist auf Teneriffa kein Einzelfall, sondern ein bekanntes Problem, das durch ungünstige Strömungen und steigende Meerestemperaturen verstärkt wird. Dennoch hoffen sowohl Einheimische als auch Besucher auf eine rasche Lösung, damit Playa Jardín endlich wieder sicher genutzt werden kann.