
Die Glagolitische Allee in Istrien, Kroatien, stellt einen einzigartigen Wanderweg dar, der sowohl Naturliebhaber als auch Kulturinteressierte anspricht. Mit einer Länge von etwa 6 bis 7 Kilometern verbindet der Weg die malerischen Dörfer Roč und Hum. Diese Route ist nicht nur leicht begehbar, sondern bietet auch eine gute Erreichbarkeit für Besucher, da beide Orte mit dem Auto angefahren werden können. Zudem besteht die Möglichkeit, ein Taxi zu organisieren oder den Rückweg auf derselben Strecke zu bestreiten. Laut wmn.de dauert die Wanderung etwa zwei Stunden und ist ideal für Anfänger sowie Familien geeignet.
Die Wanderer erleben auf ihrem Weg die bedeutende glagolitische Schrift, die als die älteste slawische Buchstabenschrift gilt. Dieser Wanderweg wurde zwischen 1977 und 1983 vom Čakavski sabor, einem Verein zur Förderung der istrischen Kultur, initiiert. Die glagolitische Allee dient als Erinnerung an die Tradition der glagolitischen Schrift und die wichtigsten Heiligen der Slawen, Kyrill und Method. Über die Jahre hinweg erlangte sie symbolische Bedeutung als Ausdruck nationaler und kultureller Identität.
Kunst und Kultur entlang des Weges
Die Glagolitische Allee wurde von dem Bildhauer Želimir Janeš gestaltet, der insgesamt elf beeindruckende Steinskulpturen entworfen hat. Diese Skulpturen symbolisieren die glagolitische Schrifttradition und sind während des Wanderns zu entdecken. Unter den beeindruckenden Werken befindet sich die Säule der Čakavischen Voklsversammung, die mit dem glagolitischen Buchstaben „S“ geformt ist. Die weiteren Skulpturen sind.
- Der Tisch von Kyrill und Method
- Der Sitz des Kliment von Ohrid
- Das glagolitische Lapidarium
- Die Schlucht der kroatischen Luzidar
- Der Aussichtspunkt des Gregor von Nin
- Der Aufstieg des Istrischen Gesetzbuches
- Die Mauer der kroatischen Protestanten und Häretiker
- Der Rastplatz von Žakan Juri
- Das Denkmal für Widerstand und Freiheit
- Das Stadttor von Hum
Dieses Projekt, das von Professor Josip Bratulić realisiert wurde, erinnert nicht nur an die Zentren der glagolitischen Literatur im Mittelalter, sondern fördert auch das Verständnis für den slawischen Ursprung und die Schriftkunst, die seit dem 9. Jahrhundert bis heute besteht. Laut istra.hr ist die Allee deshalb ein bedeutendes kulturelles Denkmal der Glagolica.
Die Umgebung des Wanderweges im istrischen Hügelland bietet eine ruhige Natur, ideal für Erholungssuchende. Die beste Zeit für diese Wanderung ist zwischen Frühjahr und Herbst, wenn die Natur in voller Blüte steht und Wanderer die Stille sowie die Schönheit der Landschaft genießen können. Für den historisch und kulturell Interessierten ist die Glagolitische Allee somit nicht nur ein Wanderweg, sondern eine Reise in die Geschichte und das Erbe der slawischen Schrifttraditionen.