
Anna von Boetticher, die beste deutsche Freitaucherin, setzt mit ihren beeindruckenden Leistungen im Apnoetieftauchen neue Maßstäbe. Mit 34 deutschen Rekorden und einem persönlichen Tiefstgang von 81 Metern hat sie ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Zudem hält sie den Atem rekordverdächtig lange: sechs Minuten und mehr. In der neuen Reihe „Waterwoman“ besucht sie wassergeprägte Regionen und erkundet die vielfältigen Beziehungen, die Menschen zur Natur haben. Der Film zeigt eindrucksvoll die Lebensweise der Menschen und die Bedeutung des Wassers in verschiedenen Kulturen, insbesondere in Mexiko.
In Mexiko erlebt Anna zwei abenteuerliche Begegnungen, die das Adrenalin zum Kochen bringen. Zuallererst taucht sie in Banco Chinchorro, einem atemberaubenden Teil des Landes, wo große Salzwasserkrokodile leben. Gelegen im Süden Mexikos an der Grenze zu Belize, hat dieser Ort nicht nur eine beeindruckende Tierwelt, sondern auch ein unvergleichliches Ökosystem. Louis Eerenstein, ein Krokodilexperte, führt Anna und andere Wagemutige, um einen direkten Blickkontakt mit den eindrucksvollen Raubtieren herzustellen.
Cenoten und ihre Bedrohungen
Ein weiteres Abenteuer führt Anna zu den Cenoten auf der Halbinsel Yucatán, wo sie mit dem erfahrenen Höhlentaucher Fred Devos taucht. Dieses Gebiet enthält das zweitgrößte Höhlensystem der Welt, das jedoch in akuter Gefahr schwebt. Fred nimmt Anna mit zu einer neu zugänglichen Cenote, die sich in einer fragilen Umgebung befindet. Trotz ihrer Schönheit wird die Natur in Yucatán durch verschiedene Bedrohungen stark gefährdet. Bauprojekte, Hotelanlagen sowie die Gefahr von Öl- und Chemikalienverschmutzung bringen das empfindliche Ökosystem in Gefahr.
Laut Laura Betancur Alarcón ist die Situation in der Region „kritisch“. Das Umdenken in Bezug auf die Rechte für die Natur könnte in diesem Kontext positive Auswirkungen haben. Sie betont die Bedeutung von kulturellen und politischen Veränderungen auf lokaler Ebene, um Umweltgerechtigkeit zu erreichen. Umweltschützer, die sich für den Erhalt dieser heiligen Stätten einsetzen, sind häufig Gewalt und Bedrohungen ausgesetzt.
Kritik an der Übernutzung der Cenoten
In der Umgebung von Homún äußern Kritiker Bedenken über die Prioritäten der Einwohner, die oft schnelles Geld dem Umweltschutz vorziehen. Einige touristische Anlagen erinnern eher an Spaßbäder, wurden künstlich verbreitert und hell erleuchtet, um Hunderte von Gästen täglich anzuziehen. Anonym bleibende Cenoten-Guids berichten, dass Besucher oft mit schmutzigen Sneakers durch das empfindliche Ökosystem waten. Ein Kritiker schätzt, dass die Cenoten in spätestens sieben Jahren stark geschädigt sein werden. Um die Belastungen zu verringern, fordert er Maßnahmen wie den Einsatz von Trockentoiletten und strengere gesetzliche Regelungen für Betreiber und Touristenführer.
Diese Herausforderungen unterstreichen die Dringlichkeit eines Umdenkens und den Schutz der Natur in Mexiko, während Anna von Boetticher die Schönheit und das Drama dieser einzigartigen Wasserwelten in ihrem Film erlebbar macht. Es ist an der Zeit, die Umweltschutzbewegung und die Menschen, die sich dafür einsetzen, ernst zu nehmen.
Für detaillierte Informationen zu Annas Abenteuern in Mexiko, siehe rbb-online und zu den aktuellen Umweltherausforderungen in der Region lesen Sie Spiegel.