
Die Diskussion um einen neuen Gesetzesentwurf, der die Gebühren von Visa und Mastercard senken soll, gewinnt zunehmend an Fahrt, da große Fluggesellschaften und Flugzeughersteller sich vehement gegen die Änderungen aussprechen. Unterzeichnet von den führenden Unternehmen wie American Airlines, United Airlines, Southwest Airlines, Boeing, Airbus, RTX und GE Aerospace, richtet sich ein Schreiben an die Senatoren Dick Durbin und Roger Marshall, die den Entwurf eingebracht haben. Diese Unternehmen argumentieren, dass der Gesetzentwurf potenziell verheerende Auswirkungen auf den Luftverkehr und den Tourismussektor haben könnte, indem er die meistgeschätzten Prämienkreditkarten gefährdet, die Flugmeilen und andere Vergünstigungen für Verbraucher bieten.
Ein zentrales Anliegen der Fluggesellschaften ist die Sorge um die möglichen finanziellen Konsequenzen. Jährlich generieren diese Unternehmen Milliarden von Dollar an Gebühren durch markeneigene Kreditkarten. Senator Durbin nahm in seiner Argumentation Bezug auf die wirtschaftliche Abhängigkeit der Airline-Branchen von diesen Gebühren und bezeichnete die Fluggesellschaften als „Kreditkartenunternehmen, denen einige Flugzeuge gehören“.
Folgen des Gesetzesentwurfs
Die Befürchtungen der Airlines basieren auf dem Gedanken, dass der Gesetzesentwurf die Verfügbarkeit von Prämien-Kreditkarten ernsthaft gefährden könnte. Nach den Angaben der Fluggesellschaften würden durch die Verabschiedung des Entwurfs 15 Milliarden Dollar an Gebühren gespart, was auf den ersten Blick vorteilhaft klingt. Dennoch könnte dies dazu führen, dass weniger Verbraucher an den Treueprogrammen teilnehmen, die für die Fluglinien entscheidend sind. Mehr als 31 Millionen Amerikaner besitzen zurzeit Prämienkarten für Flugreisen, und etwa 57% der im Jahr 2023 ausgegebenen Vielfliegermeilen und -punkte stammen aus den Kreditkartenprogrammen der Airlines.
Die Auswirkungen einer solchen Regelung könnten auch drastisch sein: Fast 16 Millionen Inlandsflugreisen wurden im Jahr 2023 durch gesammelte Punkte von Fluggesellschaften ermöglicht. Die Sorge der Airlines ist, dass dies zu einem signifikanten Rückgang des Flugreiseaufkommens führen könnte. In einem Kontext, in dem die Reisebranche sich von den Nachwirkungen der Pandemie erholt, wäre dies ein weiterer Rückschlag für den Tourismussektor.
Hintergrundinformationen und politische Dynamik
Der Gesetzesentwurf ist nicht neu; ein ähnlicher Entwurf wurde im Jahr 2023 bereits abgelehnt, steht jedoch aktuell im Raum, möglicherweise an ein Gesetz über Kryptowährungen gekoppelt zu werden. Der Druck auf die Fluggesellschaften nimmt zu, insbesondere seit das Verkehrsministerium der Biden-Regierung 2022 eine Untersuchung zu unfairen Praktiken bei Fluggesellschaften eingeleitet hat. Die amerikanischen Fluggesellschaften scheinen wenig vertrauen in eine positive Regulierung zu haben, zumal die Treueprogramme von Delta, United und American im Jahr 2023 jeweils mit einer Bewertung von über 20 Milliarden Dollar eingestuft wurden.
Die Uhr tickt für die Airlines, während sie versuchen, ihren Standpunkt zu wahren. Euronext Paris meldete, dass der Markt am 02.06.2025 um 17:35 Uhr geschlossen wurde, wobei Boeing zu einem nachbörslichen Kurs von 162,58 EUR abschloss, was einen Anstieg von 0,31% darstellt. Ob diese wirtschaftlichen Bewegungen von den politischen Entscheidungen beeinflusst werden, bleibt abzuwarten.
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