
Heute wird der 6. Juni 2025 international als denkwürdiger Tag gefeiert, markiert durch den 80. Jahrestag des D-Day, der Landung alliierter Truppen in der Normandie. Im Jahr 1944 setzten über 170.000 Soldaten, darunter amerikanische, britische und kanadische Truppen, zu diesem entscheidenden Angriff an, der als Operation „Overlord“ bekannt wurde. Die Landung gilt als Wendepunkt im Kampf gegen Hitler-Deutschland und wird von vielen Menschen auf der ganzen Welt mit persönlicher Bedeutung verbunden.
Die Erinnerung an den D-Day hat mehrere Facetten. Der Begriff selbst, „D-Day“, soll verschiedene Bedeutungen wie „Decision Day“, „Delivery Day“, „Doomsday“ oder „Debarkation Day“ bestätigen. Historiker wie Peter Lieb weisen darauf hin, dass der Krieg für Deutschland zu diesem Zeitpunkt bereits verloren war, was die Tragweite und die Folgen dieser Operation verdeutlicht. Die Strände, an denen die Alliierten landeten, trugen Codenamen wie Sword, Juno, Gold, Omaha und Utah.
Gedenken und Erinnerungskultur
Am heutigen Tag erinnern sich zahlreiche Menschen an die Alliierten mit Gedenkfeiern und Zeremonien, besonders am Utah Beach, wo ein Denkmal für die gefallenen US-Soldaten und ein Higgins-Boot errichtet wurden. Über 300 Museen entlang der Landungsstrände dokumentieren seit den 1950er-Jahren die Geschichte und den „Erinnerungstourismus“ rund um den D-Day, der untrennbar mit Heldentum und Verlusten verbunden ist. Die Landung wurde monatelang vorbereitet und war mit der Unterstützung von über 3000 Landungsbooten, 1200 Kriegsschiffen und mehr als 11.000 Flugzeugen nur möglich.
Der Einsatz war enorm: In der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944 sprangen über 20.000 Soldaten mit Fallschirmen ab, um eine optimale Landung zu gewährleisten. In weniger als 24 Stunden überrannten die Alliierten die deutschen Truppen und öffneten eine neue Front im Zweiten Weltkrieg. Die Verluste waren hoch, mit Schätzungen zwischen 4400 bis 6000 gefallenen alliierten Soldaten und 4000 bis 9000 deutschen Soldaten.
Differente Perspektiven
Die Art und Weise, wie der D-Day im Gedächtnis jeder Nation verankert ist, variiert. Briten, Franzosen und US-Amerikaner würdigen den Tag als Symbol für Heldentum, während in Deutschland eher Trauer und Trauma thematisiert werden. In Deutschland wird der 8. Mai als „Tag der Befreiung“ begangen, mit dem Gedanken, dass von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen solle. Im Gegensatz dazu stehen die Gedenkfeiern in der Normandie, die oft in Uniform und mit Fokus auf Heldentaten begangen werden.
Das D-Day-Festival, das vom 1. bis 16. Juni am Omaha Beach gefeiert wird, ist ein weiteres Beispiel für die lebendige Erinnerung an diesen historischen Tag. 2019 wurde ein neues Denkmal für die US-Elitetruppen am Omaha Beach eingeweiht, und im kommenden Jahr wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz an den Gedenkfeiern teilnehmen.
Für viele Menschen ist der D-Day nicht nur ein militärisches Datum, sondern ein wichtiger Teil ihrer Familiengeschichte und ein Tag des Gedenkens an die Opfer und die Heldentaten, die während dieser entscheidenden Phase des Zweiten Weltkriegs geleistet wurden. Wie ARD Mediathek berichtet, ist die Bedeutung des D-Day auch im Kontext individueller Erzählungen und Erinnerungen nachvollziehbar, was die Vielfalt der Perspektiven rund um diesen historischen Moment verdeutlicht. Zudem betont Deutschlandfunk, dass in der Normandie die Erinnerungskultur stark ausgeprägt ist und vielfach durch lokale Feste und Veranstaltungen lebendig gehalten wird.