Der Verlust oder Diebstahl eines Reisepasses im Ausland kann eine stressige Situation darstellen, die schnelles Handeln erfordert. Betroffene sollten umgehend eine Anzeige bei der Polizei vor Ort erstatten, um eine polizeiliche Verlustbescheinigung zu erhalten, die für die Beantragung eines neuen Reisepasses unerlässlich ist. Die Ausstellung eines Ersatz-Reisedokuments, das persönlich bei deutschen Behörden im Ausland beantragt werden muss, ist der nächste Schritt, um die Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen. Informationen zur nächsten deutschen Auslandsvertretung sind auf der Website des Auswärtigen Amts verfügbar.
Die Ausstellungsdauer für ein Ersatz-Reisedokument hängt von der Reaktionszeit der zuständigen Behörde am Heimatwohnsitz ab. Es gibt zwei Arten von Ersatz-Reisedokumenten, die bereitgestellt werden können. Zum einen ist der Reiseausweis als Passersatz (RAP) verfügbar, der für die Rückkehr nach Deutschland bis zu einem Monat gültig ist und mit Kosten von 8 Euro verbunden ist. Zum anderen kann ein vorläufiger Reisepass ausgestellt werden, der für längere Aufenthalte im Ausland gültig ist und 70 Euro kostet. Diese Informationen stellt BR bereit.
Wichtige Vorbereitungen und Empfehlungen
Um mögliche Probleme zu vermeiden, ist es ratsam, bereits vor der Reise Vorkehrungen zu treffen. Eine Kopie des Reisepasses sollte ins Gepäck gelegt und ein Foto des Passes digital gespeichert werden, beispielsweise auf dem Smartphone oder im E-Mail-Postfach. Zudem ist es sinnvoll, ein aktuelles Passbild mitzunehmen, insbesondere in Ländern, die eine Visumspflicht haben. Hierbei sollte auch ein Foto oder eine Kopie des Einreisestempels angefertigt werden, um potenziellen Schwierigkeiten im Falle eines Verlustes vorzubeugen.
Insbesondere in Ländern wie Indien und China kann der Verlust des Einreisestempels ernsthafte Komplikationen mit sich bringen, da ein eigenes Ausreisevisum erforderlich ist. Die Beschaffung eines solchen Visums kann Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen und zusätzliche Kosten verursachen. In Russland kann der Verlust des Reisepasses sogar zu einem gerichtlichen Verfahren führen, was mit Geldstrafen oder einer Ausweisung verbunden sein kann. Diese Ausweisung hat zur Folge, dass eine Einreisesperre von fünf Jahren besteht.
So geht es weiter nach dem Verlust
Wird die Polizei über den Verlust oder Diebstahl informiert, ist die Ausstellung eines Reiseausweises als Passersatz (RAP) möglich, sofern beglaubigte Fotokopien der verlorenen Ausweispapiere vorgelegt werden. Andernfalls muss das zuständige deutsche Bürgeramt eingeschaltet werden, um die Identität des Antragstellers zu prüfen. In den meisten Fällen müssen zusätzlich Identitätsnachweise aus Deutschland beantragt werden, was eine frühzeitige Vorsprache bei den zuständigen Behörden empfiehlt. In Notfällen können deutsche Bürger sich außerhalb der Bürozeiten an die Botschaft in Washington unter +1 202 298 4000 wenden. Ersatzdokumente werden an Generalkonsulaten nur während der regulären Öffnungszeiten oder nach telefonischer Vereinbarung ausgestellt, was für Reisende von Bedeutung ist, sollten sie in Schwierigkeiten geraten. Hinweise dazu gibt Germany.info.
