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Albanien im Tourismusrausch: Rekordzahlen und neue Perspektiven!

Albanien erlebt einen beeindruckenden Anstieg im Tourismussektor, der als internationales Modell für erfolgreichen Tourismus gilt. Premierminister Edi Rama verwies auf einen neuen Bericht, der während der 71. Sitzung der UN-Tourismuskommission für Europa in Baku, Aserbaidschan, präsentiert wurde. Der Bericht dokumentiert einen Anstieg der Touristenströme um 136 % im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Dies stellt Albanien an die Spitze des Wachstums der Tourismustrends in Europa, wie RTSH berichtet.

In der Sitzung betonte Rama, dass Albanien seine Erfahrungen als inspirierende Erfolgsgeschichte präsentierte. Besonders die Diskussionen über nachhaltigen Tourismus standen im Mittelpunkt, was die Absicht der albanischen Regierung widerspiegelt, auf umweltfreundliche Ansätze im Tourismus zu setzen.

Rekordzahlen und wirtschaftliche Bedeutung

Das Interesse an Albanien als Reiseziel hat im Jahr 2023 Rekordausmaße angenommen. Laut der albanischen Statistikbehörde Instat besuchten im ersten Halbjahr 2023 bereits 3,4 Millionen ausländische Touristen das Land, ein Plus von 33 % im Vergleich zum Vorjahr. Im gesamten Jahr 2022 zählte Albanien rund 7,5 Millionen internationale Gäste und erzielte Umsätze von etwa 3,5 Milliarden Euro. Der Tourismus trägt mittlerweile 24 % zur Wirtschaftsleistung Albaniens bei, was die wirtschaftliche Bedeutung des Sektors unterstreicht, wie GTAI berichtet.

Erstaunlich ist, dass 90 % der Tourismusunternehmen in Albanien Kleinst- und Kleinbetriebe sind, die sogar 83 % des Branchenumsatzes generieren. Diese Vielzahl an kleineren Unternehmen ist ein Indikator für die Diversität und Dynamik des albanischen Tourismussektors.

Beliebte Reiseziele und Herausforderungen

Die albanische Küste, die sich über 480 Kilometer erstreckt, bleibt der beliebteste Anziehungspunkt für Touristen. Hauptstrände wie Velipoja, Shëngjin, Durrës, Golem, Spille, Divjaka und Vlora ziehen zahlreiche Besucher an, insbesondere in den Hochsommermonaten. Allerdings stehen die Behörden vor der Herausforderung zwischen Überlastung der Infrastruktur und überfüllten Stränden im Juli und August.

Um den nachhaltigen Tourismus zu fördern, setzt die albanische Tourismus- und Umweltministerin Mirela Kumbaro auf Konzepte wie Agro- und Ökotourismus. Die Natur Albaniens, inklusive der „verwunschenen Berge“ im Norden und der beeindruckenden Täler um Valbona und Theth, bietet viele Möglichkeiten für Touristen. Der Peaks of the Balkans Trail, der Albanien mit Montenegro und dem Kosovo verbindet, hat sich als beliebtes Ziel etabliert, erreicht jedoch während der Sommermonate die Kapazitätsgrenzen.

Strategische Entwicklung und Unterstützung

Die albanische Regierung plant, naturnahe Aktivitäten wie Bergsteigen, Mountainbiken und Wassersport weiter auszubauen. Die Tourismusstrategie 2019-2023 legt den Fokus auf die Entwicklung von National- und Naturparks sowie das Angebot von Fahrradtourismus und Wassertourismus. Auch wenn diese Bereiche noch unterentwickelt sind, arbeiten deutsche Organisationen wie die GIZ seit 2005 an der nachhaltigen Tourismusentwicklung Albaniens, indem sie Projekte im Bereich Agrotourismus und Aktivtourismus unterstützen.

Die Herausforderungen, mit denen Albanien im Tourismussektor konfrontiert ist, umfassen fehlende Infrastruktur, unzureichende Transportwege und Abfallmanagement. Umso bedeutender sind die Bemühungen, diese Probleme anzugehen und Albanien als attraktives und nachhaltiges Reiseziel weiter zu etablieren.

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