Thailand

Elefanten in Thailand: Kulturelles Erbe kämpft ums Überleben!

In Thailand sind Elefanten nicht nur majestätische Tiere, sondern auch kulturelle Symbole. Touristen interagieren oft mit ihnen, was zu einem boomenden Geschäft innerhalb der wachsenden Tourismusindustrie führt. Diese riesigen Kreaturen haben sogar ihren eigenen Buchstaben im thailändischen Alphabet, bekannt als „Chor Chang“, und sind in vielen Ortsbezeichnungen und Namen präsent. Doch trotz ihrer kulturellen Bedeutung sind Elefanten in Thailand mit ernsten Herausforderungen konfrontiert. Der Verlust ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten, die Auswirkungen des Klimawandels und häufigere Extremwetterereignisse setzen den Tieren stark zu. So berichtet derwesten.de, dass viele Elefanten ums Überleben kämpfen.

Ein Lichtblick sind die Elefanten-Camps, die sich um das Wohl der Tiere kümmern, sie aufpäppeln und teilweise auch wieder auswildern. Eine Touristin, die eines dieser Camps besuchte, hatte eine bemerkenswerte Begegnung mit einem kleinen Elefanten. Der Elefant näherte sich ihr mit erhobenem Rüssel, umarmte sie und zog ihr den Hut vom Kopf, den er ihr später wieder aufsetzte.

Das Dorf der Elefanten

In der Region Ban Ta Klang, die als das „Dorf der Elefanten“ bekannt ist, lebt die Familie Sri Somboon, die tief in der Elefantenhaltung verwurzelt ist. Der Patriarch, Sri Somboon, besitzt selbst mehrere Elefanten und hat in seinem Leben viel über die traditionellen Methoden der Elefantenpflege gelernt. Bereits ab einem Alter von sieben Jahren wurde er von seinem Vater, einem Elefantenfänger, in das Handwerk der Mahuts eingewiesen. Heute, als Mann mittleren Alters, hat er sechs Elefanten aufgezogen, wovon fünf in Ban Ta Klang leben und ein weiterer im Camp in Pattaya arbeitet.

Somboon bezeichnet seine Elefanten als „Hauselefanten“. Neben seiner Terrasse spielt ein zwei Monate alter Babyelefant fröhlich mit seiner Mutter. Ein anderer Elefant, ein dreijähriger Bulle namens Saeng Kaem, wird für Shows trainiert und macht Fortschritte beim Malen – eine beliebte Fähigkeit in touristischen Präsentationen. In den letzten Jahren wurde Saeng Kaem bereits für 80.000 Dollar verkauft, was als durchschnittlicher Preis für einen jungen, ausgebildeten Elefanten in Thailand gilt. Wenn er bereit ist, wird er in einem Touristencamp weiter südlich beschäftigt sein.

Herausforderungen beim Elefantentraining

Die Trainingsmethoden für Elefanten, die in vielen Camps eingesetzt werden, werfen jedoch luzide Fragen über Ethik und Tierschutz auf. Jungen Elefanten werden in der Regel etwa mit zwei Jahren von ihren Müttern getrennt. Während das Baby weggesperrt wird, wird die Mutter an einen Baum gebunden. Ein Elefantenhaken wird verwendet, um den Tieren grundlegende Kommandos beizubringen. Dieser Prozess beinhaltet oft brutale Methoden, wie das Fesseln der Vorderbeine, um die Tiere in bestimmte Positionen zu bringen, oder das Ziehen am Seil, während ein Mahut den Haken am Rücken des Elefanten einsetzt. Trotz dieser Praktiken werden die Elefanten oft als Teil einer traditionellen Kultur betrachtet, die in der modernen Welt jedoch zunehmend in Frage gestellt wird, wie auch nationalgeographic.de berichtet.

Die existierenden Traditionen rund um die Elefantenhaltung in Thailand sind also ein Spiegelbild der Balance zwischen kulturellem Erbe und der Verantwortung gegenüber diesen beeindruckenden Tieren. Das Schicksal der Elefanten hängt von einem sensiblen Umgang mit ihrem Wohl und der Beantwortung grundlegender Fragen zur Ethik der Tierhaltung ab.

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