
Am 13. Mai 2025 reisten der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der israelische Staatspräsident Isaac Herzog gemeinsam nach Jerusalem. Der Besuch markierte einen bedeutenden Moment für die bilateralen Beziehungen, da die beiden Präsidenten an die 60 Jahre alten diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel erinnerten. Während der gemeinsamen Reise wurden verschiedene offizielle Termine wahrgenommen, die die engen Verbindungen und die Geschichte beider Nationen würdigen sollten. Deutschlandfunk berichtet, dass die beiden Präsidenten in Berlin die engen Beziehungen der vergangenen sechs Jahrzehnte lobten und Steinmeier hervorhob, dass die Deutschen nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs und der Shoa niemals auf eine solche Freundschaft mit Israel hätten hoffen dürfen.
Herzog drückte seine Dankbarkeit für die beständige Unterstützung Deutschlands für Israel aus. Der Besuch erfolgt in einem sensiblen geopolitischen Kontext, wenige Monate nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023. Bundespräsident stellt fest, dass Deutschland das Recht Israels auf Selbstverteidigung bekräftigt und gleichzeitig die Wahrung des Völkerrechts einfordert. Steinmeier betonte zudem die Dringlichkeit, alle Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger, freizulassen und den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sicherzustellen.
Programm und Highlights des Besuchs
Der gemeinsame Besuch, der als erster seiner Art in der Geschichte gilt, symbolisiert die enge persönliche Verbindung zwischen den beiden Präsidenten und die tiefen Beziehungen zwischen ihren Ländern. Der Besuch begann in Berlin mit militärischen Ehren für Präsident Herzog, gefolgt von einem Treffen der Präsidentenpaare im Schloss Bellevue. Steinmeier dankte Herzog für die sechs Jahrzehnten der Freundschaft, während die Ehefrauen der Präsidenten am Haus der Wannseekonferenz teilnahmen, um an die Planung des Mordes an Juden zu erinnern.
Der Programmablauf in Israel nahm Fahrt auf mit einem Besuch in der Nationalbibliothek in Jerusalem, wo die Skulptur „Letters of Light“ besichtigt wurde. Steinmeier und Herzog planten ein Gespräch mit Intellektuellen über die aktuelle gesellschaftliche und politische Lage im Land, sowie ein Treffen mit Premierminister Benjamin Netanjahu am Nachmittag. Zur weiteren Vertiefung der bilateralen Beziehungen standen auch ein festliches Abendessen auf Einladung von Präsident Herzog sowie ein Besuch des Weizmann-Instituts auf der Agenda.
Zukunftsperspektiven und Dialog
Ein zentrales Thema der Gespräche war die aktuelle Lage in Gaza, der Waffenstillstand, die humanitäre Situation sowie die Perspektive einer Zweistaatenlösung, die in Zusammenarbeit mit arabischen Nachbarn und Golfstaaten gefördert werden soll. Steinmeier äußerte sich auch zum Bedarf an humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Unter dem Motto „Generationendialog“ fanden auch Aktivitäten im Rahmen eines deutsch-israelischen Jugendkongresses statt, die den Austausch zwischen den jüngeren Generationen fördern sollten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besuch nicht nur eine wichtige Gelegenheit für beide Präsidenten war, die Historie und den gegenwärtigen Austausch zwischen Deutschland und Israel zu reflektieren, sondern auch eine Plattform bildete, um die Herausforderungen und Hoffnungen für die Zukunft zu besprechen. Beide Länder sehen die Versöhnung und Partnerschaft als ein historisches Geschenk und Anlass zur Dankbarkeit an.