
Der Dong Van Karst Plateau in Nordvietnam, der 2010 zum UNESCO Global Geopark erklärt wurde, erhebt sich majestätisch über die umliegenden Landschaften. Mit einer Gesamtfläche von 2.356,8 Quadratkilometern erstreckt sich der Geopark über die Distrikte Quan Ba, Yen Minh, Dong Van und Meo Vac. Diese Region, die nahe an der Grenze zu China liegt, ist nicht nur geologisch bedeutsam, sondern auch reich an kultureller Vielfalt, da dort 17 ethnische Minderheiten, wie die Hmong und Dao, leben.
Die geologischen und geomorphologischen Schätze des Geoparks umfassen über 80 Kulturerbestätten, die die Geschichte von Hunderten Millionen Jahren tektonischer Aktivität widerspiegeln. Die geologische Vielfalt reicht von sedimentären über magmatische bis zu metamorphen Gesteinen und zeugt von Schlüsselereignissen in der Erdgeschichte, darunter zwei bedeutende Massenaussterbeereignisse.
Nachhaltige Tourismusentwicklung
Im Rahmen des Tourismusentwicklungsplans der Provinz Ha Giang soll der Geopark bis 2030 zu einem wichtigen nationalen Tourismusgebiet ausgebaut werden. Dies geschieht unter dem Ziel, die kulturellen, historischen und ökologischen Werte der Region zu bewahren und zu verbreiten. Aktivitäten wie der Maisanbau und die traditionelle Produktion von Kuchen bieten Besuchern die Möglichkeit, in die lokale Kultur einzutauchen.
Traditionelle Feste wurden erfolgreich revived und als touristische Produkte aufgewertet, um die Besucherzahlen zu steigern. Laut Berichten wird erwartet, dass Ha Giang im Jahr 2024 über 3,2 Millionen Touristen anziehen wird. In der ersten Maiwoche 2024 wurden bereits mehr als 146.200 Besucher empfangen, was einen Anstieg von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr darstellt.
Ökologische Vielfalt und Bewahrung
Die Region beherbergt zwei Naturschutzgebiete mit einer reichen Flora und Fauna, darunter seltene Arten wie den Tonkin-Schnauzenaffen, der als eine der 25 am stärksten gefährdeten Primatenarten der Welt gilt. Diese Art lebt ausschließlich in Hà Giang und wurde erst in den frühen 1990er Jahren nach einer langen Periode für ausgestorben geglaubt, wiederentdeckt.
Die klimatischen Bedingungen des Geoparks variieren erheblich, was zu einer vielfältigen Biodiversität führt. Die durchschnittliche Höhe liegt zwischen 1.400 und 1.600 Metern, während das Klima überwiegend gemäßigt ist und Temperaturen zwischen 24 und 28 °C schwanken, wobei es im Winter auf 5 °C sinken kann. Die geomorphologischen Merkmale, unter anderem der Mieu Vac mit 1.971 Metern und die Tu San, die mit einer Tiefe von etwa 800 Metern die tiefste Schlucht des Parks darstellt, bieten eindrucksvolle Naturerlebnisse.
Durch den Fokus auf nachhaltige Tourismusentwicklung hebt sich der Dong Van Karst Plateau Geopark nicht nur durch seine einzigartige geologische und biologische Vielfalt hervor, sondern auch durch das Bestreben, das gemeinschaftliche Engagement und die wirtschaftlichen Möglichkeiten für die lokale Bevölkerung zu fördern. Mit der Aufnahme in die ‚Top 44 der schönsten Orte der Welt‘ von Time Out (UK) für 2025 stellt sich die Region als ein attraktives Ziel für Reisende dar, die sowohl Natur als auch Kultur schätzen.