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Mallorca im Wandel: Sanfter Tourismus gegen Overtourism!

Mallorca, die größte Insel der Balearen im Mittelmeer, hat sich als beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen etabliert. Jährlich besuchen etwa 13 Millionen Urlaubsgäste die Insel, wobei rund 40 Prozent dieser Touristen aus Deutschland stammen. Trotz ihrer landschaftlichen Vielfalt, die geschützte Badebuchten, Kalksteinberge, die UNESCO-Weltkulturerbe Serra de Tramuntana, Olivenhaine und alte Dörfer umfasst, leidet Mallorca stark unter dem Einfluss des Massentourismus. Besonders touristische Hochburgen wie El Arenal, Cala Ratjada und Palma sind davon betroffen.

Die NDR Reporterin Bettina Peulecke hat die Insel während der Corona-Pandemie besucht, als nur wenige Touristen unterwegs waren. Dieser ungewöhnliche Zustand sorgte für eine Entschleunigung, die viele als Anreiz sehen, nachhaltige Praktiken im Tourismus zu fördern. In ihrer Reportage thematisiert sie auch die steigenden Besucherzahlen und die Herausforderungen des Overtourism, den Mallorca aktiv entgegenwirken möchte. Beispielsweise propagiert die balearische Ministerpräsidentin Marga Prohens nachhaltigen Tourismus als eine Lösung für die Probleme der Insel.

Nachhaltige Strategien und Maßnahmen

Um den negativen Auswirkungen des Massentourismus entgegenzuwirken, verfolgt Mallorca ein Konzept des Sanften Tourismus. Hierzu zählen verschiedene Maßnahmen, die seit mehreren Jahren implementiert werden. Ein Beispiel ist die Einführung von Baustopps für große Projekte, die seit 2007 gelten und darauf abzielen, das Landschaftsbild der Insel zu schützen. Momentan sind 40 Prozent der Insel als Naturschutzgebiete ausgewiesen.

Zusätzlich wurde im April 2019 ein Alkoholverbot in bestimmten Bereichen eingeführt, um die Auswirkungen des Partytourismus, insbesondere rund um den Ballermann, zu mindern. Die Einführung einer Öko-Steuer, auch Ecotasa genannt, für Touristen seit 2016 trägt dazu bei, die Kultur und die Umwelt zu unterstützen.

  • Förderung nachhaltiger Hotels, die regenerative Energien nutzen.
  • Reduzierung von Abfall und Wasserverbrauch.
  • Ausbau der Infrastruktur zur Verringerung des Individualverkehrs.

Die Familie aus Schwabenland zeigt, wie eine nachhaltig geführte Unterkunft, wie das All-inclusive-Hotel in Port d’Alcudia, das seit zehn Jahren Kreislaufwirtschaft praktiziert, auch für Touristen attraktiv sein kann. Solche und ähnliche Projekte sind Bestandteil des Engagements für einen verantwortungsvollen Tourismus.

Tipps für einen nachhaltigen Aufenthalt

Urlauber auf Mallorca können auch selbst zu einem nachhaltigeren Tourismus beitragen. Hier einige Tipps:

  • Bevorzugen Sie einheimische und saisonale Produkte beim Essen.
  • Nehmen Sie öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad anstelle eines Mietwagens.
  • Vermeiden Sie überlaufene Strände und respektieren Sie die Natur.
  • Reiseoptionen wie Zug- und Fährverbindungen bieten umweltfreundliche Alternativen zum Flugzeug.
  • Mülltrennung und die Mehrfachverwendung von Handtüchern helfen, Ressourcen zu sparen.

Die Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren Tourismus auf Mallorca ist eine gemeinsame Aufgabe, die von den politischen Entscheidungsträgern bis zu den Urlaubern reicht. Während die Corona-Pandemie einige der Herausforderungen des überlaufenen Massentourismus in den Fokus rückte, ergibt sich nun die Chance, diese wertvollen Erfahrungen in ein zukunftsorientiertes Konzept zu überführen.

Für weitere Informationen über den nachhaltigen Tourismus auf Mallorca besuchen Sie die Artikel auf NDR und Urlaubstracker.

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