London

Vorsicht, Neapel! Anzeichen eines gefährlichen Vulkanausbruchs steigen

In den Phlegräischen Feldern westlich von Neapel, Italien, registrieren Vulkanologen eine besorgniserregende Zunahme der Vulkanaktivität. Der Supervulkan, der in einer Region mit über 500.000 Einwohnern liegt, steht unter besonders intensiver Beobachtung. Diese Entwicklung wird sowohl durch die geopolitischen Ereignisse der letzten Jahre als auch durch jüngste wissenschaftliche Studien untermauert.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Region nach einem Erdbeben am 13. Mai 2024 mit einer Stärke von 4,4, dessen Epizentrum in den Phlegräischen Feldern lag. Besonders betroffen war die Stadt Pozzuoli, wo Risse in einigen Gebäuden festgestellt wurden. Glücklicherweise gab es keine Berichte über Verletzte. Solche Erdbeben sind nicht neu; ähnlich starke Erschütterungen wurden bereits am Pfingstmontag 2024 sowie Mitte März 2025 registriert. Die alarmierende Aktivität führte dazu, dass die Alarmstufe in der Region seit elf Jahren stabil auf Gelb ist, und die Behörden ergreifen neue Maßnahmen, um die Erdbebensicherheit der Gebäude zu verbessern.

Wissenschaftliche Erkenntnisse und Gefahren

Eine aktuelle Studie, durchgeführt von Forschern des University College London und des italienischen Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia, weist auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Vulkanausbruchs hin. Diese Untersuchung hat gezeigt, dass die Gesteinsdecke über der Magmakammer stärker geschwächt ist als bisher angenommen. Der Druck unter den Campi Flegrei steigt seit 2005; der Boden hat sich in Pozzuoli seit Herbst 2005 um über einen Meter angehoben und wölbt sich weiterhin mit einer Rate von etwa 1,5 cm pro Monat. Historische Ausbrüche in der Region sind nicht selten, der letzte ereignete sich 1538 und führte zur Bildung des Monte Nuovo.

Ein zentraler Diskussionsthema sind die unterschiedlichen Interpretationen dieser Daten. Giuseppe De Natale, Forschungsleiter am INGV, äußerte kritische Ansichten zur Studie und vertritt die Meinung, dass das Gestein über der Magmakammer widerstandsfähiger sein könnte als in den Schlüssen der Studie vermittelt. Dennoch sind die allgemeinen Trends – von einem Anstieg der Erdbebenaktivitäten bis hin zur Bodenhebung – besorgniserregend.

Evakuierungspläne und Sicherheitsmaßnahmen

Aufgrund der potenziellen Gefahr eines Ausbruchs arbeiten die Behörden an Plänen für mögliche Evakuierungen. Im Notfall müssten die in der roten Zone lebenden Menschen innerhalb von 72 Stunden evakuiert werden. Zudem gibt es bereits bestehende Notfallhinweise: Anweisungen der Behörden sollten befolgt werden, und Sperrbezirke sind strikt zu meiden. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bleibt derzeit aus, und der Flugverkehr ist normal, dennoch wird empfohlen, die aktuelle Situation über die Internetseite des italienischen Zivilschutzes zu verfolgen.

Die Entwicklung in den Phlegräischen Feldern bleibt angespannt, und Experten raten zur Vorsicht. Ein größerer Ausbruch könnte nicht nur lokale, sondern auch globale Konsequenzen haben, wie ein historischer Ausbruch vor 39.000 Jahren gezeigt hat, der das Klima weltweit beeinflusste. In Anbetracht der ansteigenden Risiken ist es unerlässlich, die Situation weiterhin genau zu beobachten und angemessen darauf zu reagieren.

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