
Auf der beliebten Insel Sylt bleibt das Restaurant Gosch, unter der Führung des bekannten gastronomischen Unternehmers Jürgen Gosch, ein zentraler Anziehungspunkt für Besucher. Gosch, der mit seinen 83 Jahren kein Anzeichen von Rückzug zeigt, führt ein beeindruckendes Gastronomie-Imperium mit insgesamt 42 Filialen und etwa 1.500 Mitarbeitern. In einem kürzlich geführten Interview äußerte er sich über aktuelle Herausforderungen in der Branche, die unter anderem durch einen akuten Personalmangel geprägt sind.
Besonders kritisch ist die Situation in Goschs neuem Luxusrestaurant „Jünne“, das aufgrund des Personalmangels vorübergehend geschlossen wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt sind lediglich 450 Mitarbeiter in seinen Betrieben aktiv, was nicht ausreichend für die regulären Öffnungszeiten ist. In der momentanen Lage bietet das Restaurant lediglich die Möglichkeit, Gruppen von 80 bis 100 Gästen zu bedienen. Daher werden Mitarbeiter aus elf Verkaufsstellen auf der Insel zusammengezogen, um diese Gruppen angemessen zu versorgen. Eine Wiedereröffnung des „Jünne“ ist für September geplant, allerdings hängt dies stark von der Verfügbarkeit des benötigten Personals ab. Zusätzlich plant Gosch die Eröffnung eines neuen Ladens auf Sylt ab dem 15. August; nähere Informationen dazu sind bislang noch nicht bekannt.
Herausforderung Fachkräftemangel
Die Gastronomie steht vor einer massiven Herausforderung: Besonders schwierig ist es, Personal mit ausreichenden Deutschkenntnissen zu finden. Gosch äußert Bedenken über die Arbeitsmoral und die Erwartungen der „Generation Z“. Während einige in dieser Altersgruppe als faul wahrgenommen werden, sieht er sie tatsächlich als effiziente Arbeitskräfte. Er betont, dass moderne Technologien, einschließlich künstlicher Intelligenz, die Arbeitsweise in der Branche tiefgreifend verändert haben.
Die Frage nach der Arbeitszeitgestaltung beschäftigt ihn ebenfalls. Während viele Unternehmen über eine Vier-Tage-Woche nachdenken, hält er dieses Modell in der Gastronomie für undenkbar. Stattdessen bietet er seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, bis zu sechs Tage pro Woche zu arbeiten. Gosch hebt hervor, dass dies keine Ausbeutung darstellt und er durchaus ein Herz für seine Angestellten hat, was in sozialen Medien viel Zustimmung erhält.
In einer Zeit, in der die Anforderungen an die Gastronomie im ständigen Wandel sind, bleibt Jürgen Gosch eine feste Größe auf Sylt. Sein Engagement und seine klaren Ansichten zur aktuellen Personalsituation und zu den Tätigkeiten in der Branche zeichnen ihn als pragmatischen Unternehmer aus, der bereit ist, sich den Herausforderungen zu stellen.