Rückgang der Millionäre in Deutschland: Immobilienpreise drücken!

Deutschland verzeichnet 2024 einen Rückgang der Dollar-Millionäre auf 1,605 Millionen, während globaler Wohlstand wächst.
Deutschland verzeichnet 2024 einen Rückgang der Dollar-Millionäre auf 1,605 Millionen, während globaler Wohlstand wächst. (Symbolbild/ER)

Rückgang der Millionäre in Deutschland: Immobilienpreise drücken!

Frankfurt, Deutschland - Deutschland sieht sich einem besorgniserregenden Trend gegenüber: Die Anzahl der Dollar-Millionäre hat im Jahr 2024 drastisch abgenommen. Laut dem aktuellen World Wealth Report 2025 von Capgemini ist die Zahl der High Net Worth Individuals (HNWI) in Deutschland um mehr als 40.000 gesunken, und zwar von 1,646 Millionen auf 1,605 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang von 2,5 Prozent. Im Gegenzug verzeichneten Länder wie die USA und Japan signifikante Zuwächse.

Weltweit ist die Situation jedoch ganz anders. Global stieg die Zahl der Millionäre um 2,6 Prozent auf 23,4 Millionen, und das anlagefähige Vermögen erreichte mit 90,5 Billionen US-Dollar ein Rekordhoch. Besonders erfolgreich waren Nordamerika und Asien, während Europa stagnierte. Die stark fallenden Immobilienpreise in Deutschland, die einen signifikanten Teil des privaten Vermögens ausmachen, werden als Hauptursache für diesen Rückgang angesehen. Städte wie München, Frankfurt und Hamburg sind besonders betroffen.

Konservative Geldanlagen und deren Auswirkungen

Ein weiterer wichtiger Punkt, der zu diesem Trend beiträgt, ist die konservative Geldanlage vieler Deutscher, die Spuren in der Rendite hinterlässt. Im Vergleich dazu stieg der Aktienanteil der Millionäre in Deutschland auf etwa 22 Prozent, was zwar positiv ist, jedoch nicht ausreicht, um den Gesamttrend umzukehren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent, während der DAX im gleichen Zeitraum um 18,6 Prozent zulegte.

Der Bericht von Capgemini, der am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde, hebt die massiven Unterschiede zwischen den verschiedenen Regionen der Welt hervor. Während in den USA die Zahl der Millionäre von 7,431 Millionen auf 7,993 Millionen anstieg, verzeichneten Europa, der Mittlere Osten und Lateinamerika einen Rückgang. Lediglich in Afrika gab es eine leichte Zunahme der Millionärszahlen.

Ausblick auf zukünftige Vermögensübertragungen

Der „große Vermögenstransfer“ wird bis 2048 geschätzt etwa 83,5 Billionen US-Dollar an die jüngeren Generationen zu übergeben, wobei 56 Prozent dieser Vermögenswerte an Frauen fließen werden. Die Next-gen HNWIs (Generationen X, Y, Z) besitzen neue Anforderungen an die Vermögensverwaltung: Sie verlangen mehr digitale, flexible und wachstumsorientierte Ansätze. Die Beratung und digitalen Services der Banken und Vermögensverwalter müssen sich somit anpassen, um diese Kunden zu binden. Vertrauen, Nachhaltigkeit und Individualisierung werden dabei zunehmend wichtig.

Trotz der Abschwächung in der Anzahl der Millionäre konnte das Gesamtvermögen aller Millionäre in Deutschland dennoch um 0,5 Prozent auf 6,32 Billionen US-Dollar steigen. Diese Diskrepanz zeigt, dass der Rückgang nicht zwangsläufig mit einem Verlust im Vermögensbereich einhergeht: Die FAZ beleuchtet diese Entwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen für den deutschen Wohlstand.

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OrtFrankfurt, Deutschland
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