
Der Übertourismus stellt ein wachsendes Problem für zahlreiche Reiseziele dar und beeinträchtigt die Urlaubserfahrung vieler Reisender. In einer aktuellen Studie analysierten Roland Berger und Evaneos die Auswirkungen des Übertourismus und erstellten einen umfassenden Übertourismus-Index, der Reiseziele auf einer Skala von 1 (geringe Gefahr) bis 5 (extreme Auswirkungen) bewertet. Insbesondere beliebte Reiseziele leiden unter negativen Konsequenzen wie beschädigten Naturräumen, einer schlechteren Lebensqualität für Einheimische, langen Wartezeiten und insgesamt verschlechterten Reiseerfahrungen. Laut HNA.de sind gerade die Sommermonate von diesen Problem intensiv betroffen.
Die Analyse basiert auf 70 der 100 weltweit beliebtesten Reiseziele und deutet darauf hin, dass insbesondere Strandreiseziele große Gefahren aufweisen. Der Index klassifiziert Ziele in verschiedene Kategorien, um gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung des Übertourismus zu entwickeln. Zu den am stärksten betroffenen Destinationen gehören dieses Jahr Griechenland (4,2), Zypern (4,4), Mauritius (4,2) und Kroatien (3,8). Städte wie Kopenhagen und Amsterdam werden mit 3,8 bzw. 3,7 ebenfalls als kritisch eingestuft.
Kategorisierung und Maßnahmen
Der Übertourismus-Index bewertet die Reiseziele anhand von vier Kriterien: der Anzahl internationaler Reisender pro Einwohner, der Dichte internationaler Reisender pro Quadratkilometer, der saisonalen Konzentration und dem Grad der Nachhaltigkeit. Geräte, die so klassifiziert werden, sind:
- Reiseziele unter Beobachtung: Marokko (3,1), Vietnam (3,0), Ägypten (2,7) und Island (2,9).
- Behütete Reiseziele: Kanada (2,3), USA (1,7), Australien (1,5) und Tansania (1,8).
Evaneos hat darüber hinaus bekannt gegeben, dass Reisen nach Santorini und Mykonos ab der Sommersaison 2025 eingestellt werden. Der Grund: die hohe Belastung der natürlichen Ökosysteme und die damit einhergehende Verschlechterung der Lebensqualität für die Einheimischen. Mit dieser Maßnahme zielt Evaneos auf eine bessere Verteilung der Touristenströme. Das Unternehmen, das seit 2009 aktiv ist und über 600.000 Reisende zählen kann, hat sich dem nachhaltigen Tourismus sowie authentischen Reiseerlebnissen verschrieben, was von einer hohen Zufriedenheitsrate von 94 % unter den Reisenden zeugt.
Schlussfolgerungen und Blick in die Zukunft
Die Ergebnisse des Übertourismus-Index verdeutlichen die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen. Die Verantwortung, den Übertourismus in den Griff zu bekommen, liegt sowohl bei den Reisenden als auch bei der Branche selbst. Laut Tageskarte.io erfordert dies ein Umdenken für eine nachhaltige Zukunft im Tourismus. Roland Berger strebt an, den Übertourismus-Index als Entscheidungshilfe für die Branche zu etablieren, um deren Auswirkungen gezielt abzumildern und die Lebensqualität aller Beteiligten zu schützen.