
Die US-Tourismusindustrie steht vor großen Herausforderungen, die durch politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Bedingungen beeinflusst werden. Trotz der weiterhin bestehenden Anziehungskraft der Vereinigten Staaten als Reiseziel für Deutsche, zeigen aktuelle Zahlen einen dramatischen Rückgang bei den Besucherzahlen. Dies wird besonders deutlich durch die Erfahrungen von Frank Marx, einem deutschen Reiseführer in San Francisco, der seit 2019 Touren an deutsche Touristen anbietet.
Marx, der 2017 von Trier nach San Francisco gezogen ist, berichtet von einem Rückgang der Anfragen um 50 bis 60 Prozent. In den letzten Wochen fiel die Zahl der Touren, die er führt, von fünf pro Woche auf gerade einmal zwei oder drei. Geschäftsreisende stellen momentan die Hauptquelle für seine Buchungen dar, was die Schwierigkeiten der Freizeitreisebranche untermauert.
Rückgang der Touristenzahlen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Laut den Erhebungen von sueddeutsche.de sank die Zahl ausländischer Touristen in den USA im März 2023 um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen ist der deutsche Markt, wo die Rückgänge mit 28 Prozent noch ausgeprägter sind. Sanel Huskanovic, ein Reiseleiter in New York, bestätigt, dass auch er einen Rückgang bei Buchungen und besorgte Anfragen von potenziellen Reisenden bemerkt hat.
Politische Unsicherheiten und wirtschaftliche Faktoren wie die Teuerung in den USA, Zölle und Sicherheitsbedenken tragen laut Experten zu diesem Rückgang bei. Die Probleme wurden weiter verstärkt durch Berichte über festgenommene deutsche Staatsbürger bei der Einreise, trotz vollständiger Papiere. Diese Vorkommnisse haben dazu geführt, dass viele Deutsche das Reisen in die USA zunehmend skeptisch betrachten, so auch die Medienpersönlichkeit Collien Ulmen-Fernandes.
Auswirkungen auf die Branche
Die Auswirkungen auf den US-Tourismus sind beträchtlich. Experten warnen vor möglichen Milliardenverlusten für die Branche, sollte dieser Trend anhalten. Um diese schwierige Situation zu verdeutlichen, haben Fluggesellschaften wie Lufthansa bereits schwache Buchungen für das dritte Quartal gemeldet, insbesondere bei Economy-Tickets. Neben den unmittelbaren Buchungszahlen berichten Branchenvertreter, dass global der Rückgang der Buchungen etwa 11 Prozent beträgt, während der deutsche Markt sogar um 50 Prozent einbrach.
Dennoch gibt es auch Hoffnung. Sowohl Marx als auch Huskanovic bleiben optimistisch, dass die deutschen Touristen eines Tages zurückkehren werden. Die US-Tourismusbranche ist in der ständigen Erwartung einer baldigen Erholung und hofft auf eine Veränderung der gegenwärtigen Umstände.
Die Krise des US-Tourismus ist ein Beispiel für die Herausforderungen, vor denen viele Länder in der aktuellen globalen Lage stehen. Die Bemühungen, Reisende zurückzugewinnen und die verschiedenen Bedenken auszuräumen, werden entscheidend sein, um die Branche in eine bessere Zukunft zu führen.
Für weitere Informationen über den Rückgang der Reisenden in die USA und die daraus resultierenden Herausforderungen lesen Sie bitte den Artikel auf spiegel.de.