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Visa-Stopp für Schüleraustausch: Sorgen um Auslandsaufenthalte in NRW!

Die Verunsicherung unter jungen Menschen, die einen Auslandsaufenthalt in den USA planen, steigt. Die Trump-Regierung hat beschlossen, vorerst keine Visa mehr für Schüleraustausch, Studienaufenthalte oder Au-pair-Programme zu vergeben. Grund für diese Entscheidung sind strengere Überprüfungen der Social-Media-Accounts von Visa-Antragstellern, mit einem besonderen Fokus auf pro-palästinensische Äußerungen. Diese Maßnahme hat besonders für Schüler und Studierende aus Nordrhein-Westfalen und weltweit Konsequenzen, die bereits konkrete Pläne geschmiedet hatten. [WDR] berichtet, dass die US-Regierung behauptet, Antisemitismus sei an US-Hochschulen weit verbreitet, dafür jedoch keine Belege liefert.

Eine Schülerin namens Angelina vom Berufskolleg Siegburg äußerte kürzlich ihre Sorgen über ihre geplanten Reisen in die USA. Mit dem Ziel, nach ihrem Abitur in den USA zu studieren, hat sie bereits ein Praktikum in einem Monat gebucht. Allerdings steht noch die Beantragung der ESTA-Reisegenehmigung für ihren Kurzaufenthalt aus. WDR weist darauf hin, dass die US-Behörden keine detaillierten Regelungen zu dem momentan geltenden Visa-Stopp veröffentlicht haben, was zusätzliche Verunsicherung schafft.

Reaktionen und Anweisungen der US-Regierung

Wie [Tagesschau] berichtet, hat US-Außenminister Marco Rubio die Botschaften und Konsulate angewiesen, vorerst keine neuen Termine für Antragsteller auf Studenten- und Austauschvisa zu vereinbaren. Diese Anweisung zielt darauf ab, die Überprüfung von Äußerungen der Antragsteller in sozialen Netzwerken vor ihrer Einreise auszuweiten. Grundsätzlich sind die Visa der Kategorien F, M und J betroffen, die für Studierende, Austauschschüler und Au-pairs vorgesehen sind. Auch die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, äußerte sich zu den Ernsthaftigkeit dieser Überprüfungen, um sicherzustellen, dass Einreisende die Gesetze verstehen und keinen kriminellen Absichten nachgehen.

Dennoch bleiben bestehende Visa für bereits genehmigte Programme weiterhin gültig. Constanze Sietz von Travelworks betont, dass das Visumsverfahren an sich nicht komplett ausgesetzt wurde. Sie empfiehlt jedoch, besonders die Social-Media-Posts zu überprüfen, vor allem diejenigen, die einen Bezug zu Israel und dem Nahostkonflikt aufweisen. Austauschorganisationen sensibilisieren Schüler und Studierende daher gezielt für ihre Online-Präsenz. Trotz der Unsicherheiten haben bereits einige Schüler ihre Reisepläne geändert und tendieren eher zu Zielen in Europa oder Kanada.

Schwierigkeiten bei der Umplanung

Ein Wechsel des Reiselands stellt oft eine erhebliche Herausforderung dar, da viele Schüler bereits persönliche Bindungen zu Gastfamilien und Schulen in den USA aufgebaut haben. Sietz sieht derzeit keinen Anlass, aktiv zu einem Wechsel zu raten, da viele noch auf eine Klärung der Situation hoffen.

Die Maßnahmen der US-Regierung fördern nicht nur eine Atmosphäre der Angst unter internationalen Schülern, sondern wirft auch Fragen über die Meinungsfreiheit und die Rechte von Studenten auf. Frühere Aussagen von US-Regierungsmitarbeitern deuten darauf hin, dass sogar Inhaber von Studentenvisa und Green Cards wegen pro-palästinensischer Unterstützung mit Abschiebungen rechnen müssen. So wurde eine türkische Studentin der Tufts University über sechs Wochen in Abschiebehaft gehalten, nachdem sie die Haltung der Universität zum Gaza-Konflikt kritisiert hatte. Der Streit zwischen der Trump-Regierung und hochkarätigen Institutionen wie Harvard zeigt, wie scharf die Debatte um pro-palästinensische Demonstrationen geführt wird.

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