
Der Flughafen Zürich, ein wichtiger Knotenpunkt für Passagier- und Frachtverkehr, verzeichnete im Jahr 2024 einen deutlichen Anstieg der Passagierzahlen. Dies geht aus einem Interview mit Lukas Brosi, dem CEO des Flughafens, hervor. Brosi äußert sich zuversichtlich bezüglich der Nachfrage nach Reisen in die USA und erwartet auch im zweiten Halbjahr 2025 eine ungebrochene Reiselust.
Aktuelle Trends zeigen, dass die Passagierzahlen im Jahresverlauf stabil bleiben, was keine Anzeichen für eine anstehende Abschwächung erkennen lässt. Brosi hebt hervor, dass an einer umfangreichen Baustelle am Flughafen gearbeitet wird, um mehr Platz für Reisende, Geschäfte und Restaurants zu schaffen. Dies wird als notwendige Maßnahme angesehen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Wachstum der Passagierzahlen
Im Jahr 2024 reisten 8 % mehr Passagiere über den Flughafen Zürich im Vergleich zum Vorjahr. Die Passagieraufkommen hatten zunächst einen verhaltenen Start, übertrafen jedoch in den Monaten Mai, September, Oktober und Dezember das Vorkrisenniveau. An mehreren Spitzentagen wurden mehr als 110.000 Passagiere gezählt. Besonders auffällig ist die Entwicklung des Interkontinentalmarktes, der um 7 % wuchs und mittlerweile ein Viertel der Passagiere ausmacht.
Die Marktsegmente zeigen unterschiedliche Entwicklungen: Der Lokalmarkt lag 2 % unter dem Vorkrisenvolumen, während der Transfermarkt, der 30 % des Gesamtverkehrs ausmacht, einen Wachstum von 1 % im Vergleich zu 2019 verzeichnen konnte. Besonders die nordamerikanischen Ziele erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie das Vorkrisenvolumen um 8 % übertreffen. Im Vergleich dazu fiel der Mittlere Osten auf 88 %, was hauptsächlich auf den andauernden Konflikt in der Region zurückzuführen ist.
Marktentwicklungen im Flugverkehr
In der Analyse des Passagieraufkommens wird deutlich, dass die Swiss mit 52 % einen erheblichen Anteil am Verkehr hat, gefolgt von Edelweiss Air mit 10 %. Interessanterweise hat EasyJet mit einem Marktanteil von 2 % erstmals seit 2019 Eurowings und Lufthansa überholt. Die Lufthansa Gruppe bleibt jedoch dominant mit einem Gesamteinsatz von 67 % und transportierte 95 % der Transferpassagiere.
Die Anzahl der Flugbewegungen stieg im Vergleich zur Passagierzahl weniger stark, was zu einer jährlichen Sitzauslastung von etwa 81 % führte. Im Durchschnitt waren pro Flugbewegung 136 Passagiere an Bord, was einen Anstieg um sechs Passagiere im Vergleich zu 2019 darstellt. Jedoch gab es im Bereich der General Aviation einen Rückgang der Flugbewegungen um 6 % im Vergleich zum Vorjahr.
Entwicklung im Frachtverkehr
Ein positiver Aspekt der Flughafenentwicklung ist das gestiegene Frachtaufkommen, das um 15 % wuchs. Die Luftfracht macht hierbei 70 % des gesamten Frachtaufkommens aus, bleibt jedoch 9 % unter dem Vorkrisenniveau. Ein erfreuliches Detail ist, dass 97 % der Luftfracht in Passagierflugzeugen als Belly-Fracht transportiert wurde. Trotz eines Anstiegs der Nachfrage nach Straßenfracht um 13 % im Vergleich zum Vorkrisenniveau ist die Luftfrachtentwicklung durch fehlende Frachtkapazität im Linienverkehr eingeschränkt worden.
Insgesamt spricht die positive Entwicklung sowohl im Passagier- als auch im Frachtverkehr für eine starke Position des Flughafens Zürich, der weiterhin als wichtiger Akteur auf dem internationalen Markt agiert. Die kommenden Monate dürften zeigen, ob sich der Trend fortsetzt und wie die laufenden Bauarbeiten die zukünftige Entwicklung beeinflussen werden. Weitere Informationen finden Sie auf fuw.ch und report.flughafen-zuerich.ch.