ChinaLaos

Tourismus-Boom in Luang Prabang: 16.000 Familien aus der Armut!

Luang Prabang, im Norden von Laos gelegen, erlebt einen bemerkenswerten Wirtschaftsboom, der vor allem durch den stetig wachsenden Tourismus angeheizt wird. Vor etwa zehn Jahren waren ausländische Touristen in der Stadt selten anzutreffen; meist handelte es sich um Rucksackreisende auf der Durchreise. Heute prägt eine lebhafte Atmosphäre die Sisavangvong Road, die zentrale Straße der Stadt, gesäumt von internationalen Reisenden, Bars und Restaurants. Laut DW zeigt der offizielle Bericht einen Anstieg der Besucherzahlen um 162 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2024 zählte Luang Prabang über 1,1 Millionen Besucher, was den Umsatz auf 584 Millionen US-Dollar ansteigen ließ. Dies stellt einen beeindruckenden Anstieg von 722.679 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr dar. Zudem wurde die Stadt von „Lonely Planet“ als Asiens Top-Reiseziel für 2025 ausgezeichnet. Mit insgesamt über 2,3 Millionen Touristen im Jahr 2024 übertraf Luang Prabang das Ziel von 900.000 Besuchern bei weitem, wie Laotian Times berichtet.

Wirkung des Tourismus auf die lokale Bevölkerung

Die wachsende Tourismusbranche hat bereits dazu geführt, dass mehr als 16.000 Familien der Armut entkommen konnten, was 98,3 Prozent der Gesamtbevölkerung von 70.000 Einwohnern entspricht. Die positiven Auswirkungen des Tourismus reichen von der Schaffung fester Arbeitsplätze über den Zugang zu Sekundarschulbildung bis hin zu verbesserter medizinischer Grundversorgung sowie besserem Zugang zu sauberem Wasser und Energie. Diese Entwicklungen sind für die am wenigsten entwickelten Länder von entscheidender Bedeutung, zu denen auch Laos gehört, das laut UN auf der Liste der am wenigsten entwickelten Länder steht.

Dennoch gibt es auch Herausforderungen. Laos hat eine hohe Staatsverschuldung von 13,8 Milliarden US-Dollar, und die Landeswährung Kip ist schwach. Der Tourismussektor wird negativ beeinflusst durch die niedrigen Zahlen an profitablen „Null-Dollar“-Touristengruppen aus China, die oft in Geschäften konsumieren, die keine Vorteile für die lokale Wirtschaft bieten. Der Vorteil der neuen Zugverbindung zwischen China und Laos, die seit 2022 in Betrieb ist, besteht vor allem in der Erhöhung der Touristenzahl, hat jedoch nicht zu nennenswerten wirtschaftlichen Vorteilen für die lokale Bevölkerung geführt.

Ausblick auf die zukünftige Entwicklung

Die laotische Regierung plant weiterhin Investitionen in die Wasserkraft, um als „Batterie“ der Region zu fungieren und hat bereits chinesische Investoren angezogen. Außerdem wird angestrebt, die Infrastruktur in den Bereichen Bildung, Tourismus und Landwirtschaft weiter auszubauen. Experten sind sich einig, dass diese Sektoren entscheidend sind für die Überwindung der Armut und die zukünftige Entwicklung des Landes.

Am 21. April 2024 fand eine wichtige Sitzung im Militärkommando von Luang Prabang statt, bei der Herausforderungen der Personalentwicklung im Bildungssektor angesprochen wurden. Das Ziel ist es, Lösungen zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen zu finden und die Qualifikationen der Arbeitskräfte zu steigern. Im Februar 2024 wurde Luang Prabang sogar als „armutsfrei“ und „komplett stark“ ausgezeichnet, was die Fortschritte im Bereich der wirtschaftlichen Entwicklung unterstreicht.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"