Japan

Erdbeben-Gerüchte verunsichern Japan: Tourismus bricht ein!

Japans Tourismussektor steht vor einer ernsten Herausforderung. Trotz eines insgesamt positiven Wachstums im Jahr 2023, verstärkt durch einen schwachen Yen, sind die Besucherzahlen aus wichtigen Märkten wie Hongkong, Taiwan und Südkorea stark zurückgegangen. Der Grund für diesen Rückgang sind Gerüchte über ein bevorstehendes Erdbeben, die sich durch einen viralen Manga verbreitet haben. Insbesondere die Vorhersage eines Erdbebens im Juli 2023 aus dem Comic „The Future I Saw“ von Ryo Tatsuki hat die Reisenden verunsichert.

Diese von der Künstlerin Ryo Tatsuki vorgelegte Vorhersage, die bereits 1999 entstand und 2021 erneut veröffentlicht wurde, hat sich über soziale Medien rasant verbreitet. Die Relevanz der Gerüchte zeigt sich in den drastischen Rückgängen der Flugbuchungen. Nach Berichten von viet nam ging die Anzahl der Buchungen aus Hongkong nach Japan im Vergleich zum Vorjahr um 50 % zurück, wobei Buchungen für den Zeitraum Ende Juni bis Anfang Juli sogar um 83 % gesenkt wurden.

Behördliche Reaktionen und wissenschaftliche Einschätzungen

Der Gouverneur von Miyagi, Yoshihiro Murai, hat seine Besorgnis über die negativen Auswirkungen dieser Gerüchte auf den Tourismus geäußert. Parallel dazu betont die japanische Wetterbehörde, dass der genaue Zeitpunkt eines Erdbebens nicht vorhergesagt werden kann, und warnte vor der Verbreitung von unbestätigten Informationen. Eine Einschätzung der Erdbeben-Taskforce der japanischen Regierung prognostiziert eine 80 %ige Wahrscheinlichkeit eines schweren Erdbebens im Nankai-Graben in den nächsten 30 Jahren.
Angesichts dieser Situation warnte Analyst Eric Zhu, dass die Gerüchte weitere Reisende verunsichern könnten, was auch für Fluggesellschaften wie Cathay Pacific Folgen haben könnte, da 20 % ihrer Herbstsitze für Japan reserviert sind.

Zusätzlich zur Verunsicherung durch den Manga hat die chinesische Botschaft in Tokio ihre eigenen Bedenken über mögliche Erdbeben im Sommer geäußert. Am 14. April wurde eine Warnung veröffentlicht, die chinesische Staatsbürger dazu aufforderte, Vorsichtsmaßnahmen gegen Naturkatastrophen zu treffen. Diese Warnung fiel zeitlich mit einem Bericht der japanischen Regierung über die Bedrohung durch ein großes Erdbeben im Nankai-Trog zusammen.

Einfluss auf den Tourismus

Die vorliegenden Informationen und Entwicklung haben erhebliche Auswirkungen auf den japanischen Tourismussektor. Die Bedenken hinsichtlich eines möglichen Erdbebens haben bereits dazu geführt, dass einige Reisende ihre Pläne stornierten. Insbesondere wird erwartet, dass die Ungewissheit bis über die prognostizierte Zeit hinaus nachwirkt. Die Künstlerin Ryo Tatsuki hat betont, dass ihre Absicht nicht war, Panik auszulösen, sondern die Bedeutung der Vorbereitung auf Naturkatastrophen in den Fokus zu rücken.

Nach den dramatischen Rückgängen der Buchungen könnte der japanische Tourismussektor gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Reisenden zurückzugewinnen und die Besucherzahlen wieder zu stabilisieren.

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