
Südtirol hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der beliebtesten Urlaubsziele in Italien entwickelt. Mit seinen beeindruckenden Berglandschaften, malerischen Weinanbaugebieten und kulinarischen Köstlichkeiten wie Knödel und Kaiserschmarrn zieht die Region immer mehr Touristen an. Im Jahr 2024 verzeichnete Südtirol über 8,7 Millionen Gäste, was einen massiven Anstieg um 2.500 Prozent im Vergleich zu 1950 bedeutet, als lediglich rund 330.000 Urlauber die Region besuchten. Auch die Übernachtungszahlen sind von etwa 1,82 Millionen im Jahr 1950 auf über 37 Millionen im Jahr 2024 gestiegen, was einem Plus von 1.930 Prozent entspricht, berichtet derwesten.de.
Besonders auffällig ist der Trend, dass seit 2003 die Ankunftszahlen schneller steigen als die Übernachtungen, was auf kürzere Urlaubsaufenthalte hinweist. Meran war einst das beliebteste Ziel, doch nach den 1990er Jahren überholte Wolkenstein in Gröden die Stadt in den Übernachtungszahlen. Ab den 2000er Jahren wurde Kastelruth zur führenden Destination mit 1,78 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024. Im Gegensatz dazu verzeichnete Neumarkt im selben Zeitraum einen dramatischen Rückgang der Übernachtungszahlen um 52,2 Prozent.
Rekordzahlen im Tourismus
Das vergangene Tourismusjahr 2022/23 war für Südtirol erneut rekordverdächtig. Über 8,4 Millionen Gäste buchten mindestens eine Übernachtung, und die Übernachtungszahlen überschritten erstmals die 36 Millionen-Marke. Aktuell stehen den Touristen 11.747 Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 241.624 Betten zur Verfügung. Bemerkenswert ist, dass die Übernachtungen inländischer Gäste stabil bei 10,6 Millionen bleiben, während die Zahl der Gäste aus Deutschland auf 17,4 Millionen gestiegen ist, was 48,3 Prozent der Gesamtübernachtungen ausmacht, wie suedtirolnews.it berichtet.
Ein spezifischer Anstieg von 9.438 Betten im Vergleich zum Vorjahr lässt sich feststellen, mit dem größten Zuwachs in Privatquartieren. In Südtirol verteilen sich 64 Prozent der Betten auf gastgewerbliche, während 36 Prozent in nicht gastgewerblichen Betrieben angeboten werden. Die höchste Dichte an Beherbergungsbetrieben findet sich in Meran, gefolgt von Tirol und St. Ulrich.
Preisanstieg und internationale Gäste
Trotz der positiven Entwicklung im Tourismussektor war das vergangene Jahr nicht ohne Herausforderungen. Eine Preisexplosion bei Klopapier sorgte für Unmut unter den Einheimischen und Urlaubern. Dennoch bleibt der internationale Gästeanteil stabil und zeigt starke Zuwächse – die Anzahl der Gäste aus Asien stieg um 78,5 Prozent, mit ebenfalls bemerkenswerten Anstiegen aus den USA (36,2 Prozent) und Polen (30,2 Prozent).
Die Längste Aufenthaltsdauer wird von Gästen aus Afrika mit 6,6 Tagen verzeichnet, gefolgt von Luxemburg und Polen. Im Sommer 2023 wurde ein leichter Rückgang der Übernachtungszahlen um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausgewiesen, während die Winterübernachtungen um 19,2 Prozent anstiegen.
Insgesamt bleibt Südtirol ein dynamisches Reiseziel, das durch seine exklusive Landschaft und die Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten sowohl in der Sommer- als auch in der Wintersaison besticht.