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Thailand verschärft Cannabis-Regeln: Auswirkungen auf den Tourismus!

Thailand, das im Juni 2022 als erstes Land in Asien Cannabis teilweise legalisierte, sieht sich nun mit einem dramatischen Wandel in seiner Cannabis-Politik konfrontiert. Die Legalisierung, welche Besitz, Kauf, Anbau und Verkauf von Cannabis erlaubte, brachte eine Vielzahl von Veränderungen mit sich, darunter einen Aufschwung im Tourismus und der Wirtschaft. Schätzungen zufolge erzielte der Cannabis-Tourismus seit der Legalisierung fast 800 Millionen US-Dollar an Einnahmen, mit einer Prognose von bis zu neun Milliarden US-Dollar bis 2030. Diese Entwicklungen führten jedoch auch zu einem Anstieg von Schmuggelfällen, insbesondere durch Touristen, was die thailändischen Behörden zum Handeln zwang. Laut watson.de gab es im Februar 2023 mehrere Fälle, in denen über zwei Tonnen Cannabis bei Reisenden entdeckt wurden.

Die Situation eskalierte weiter, als über 50 britische Staatsbürger seit Juli 2022 aufgrund von Drogenhandel in Thailand festgenommen wurden. Gesundheitsminister Somsak Thepsutin betonte die Strenge der neuen Richtlinien, die den Verkauf von Cannabis nur mit medizinischem Rezept erlauben würden. Diese Richtlinien sind Teil des Plans der thailändischen Regierung, die Vorschriften für den Cannabisverkauf drastisch zu verschärfen. Am Flughafen wurden die Kontrollen insbesondere bei indischen und britischen Reisenden verstärkt.

Zukunft der Cannabis-Politik

Die Entscheidung zur Verschärfung der Cannabis-Gesetze ist nicht ganz unproblematisch. Innerhalb der thailändischen Regierung gibt es Uneinigkeit über die zukünftige Cannabis-Politik. Während die regierende Pheu-Thai-Partei plant, die Legalisierung zurückzunehmen, setzt sich der Koalitionspartner für eine Fortführung der Entkriminalisierung ein. Stimmen von Gesundheitsminister Cholnan Srikaew bekräftigen, dass der Konsum von Cannabis wieder verboten werden soll, allerdings mit Ausnahmen für medizinische Zwecke.

Die Hintergründe dieser drastischen Maßnahmen sind alarmierend: Nach der Legalisierung wurde ein Anstieg psychischer Probleme festgestellt, mit Berichten über 61.000 Fälle im Jahr 2023 im Vergleich zu 37.000 im Jahr 2022. Zudem gibt es Hinweise auf einen steigenden illegalen Konsum bei Minderjährigen sowie auf eine Zunahme von Straftaten unter Drogeneinfluss, obwohl offizielle Zahlen dazu fehlen.

Ökonomische Auswirkungen

Die möglichen wirtschaftlichen Rückschläge, die durch eine Verschärfung des Gesetzes entstehen könnten, sind enorm. Der Rückgang des Cannabis-Tourismus könnte sich negativ auf die Einkünfte des Landes auswirken und Millionen von Thailändern betreffen, die in der Cannabisindustrie tätig sind. Aktuell haben über eine Million Thailänder Anbaulizenzen beantragt, da der Anbau von Cannabis wirtschaftlich lukrativer war als der von Reis. Doch die Gesundheitsbehörden betonen, dass die öffentliche Gesundheit Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen hat, was die Debatte um die Legalisierung weiterhin intensiviert.

Die Situation bleibt angespannt. Während Thailand an der Schwelle steht, eventuell die Legalisierung zurückzunehmen, wird die Diskussion über den richtigen Umgang mit Cannabis und seinen gesellschaftlichen Auswirkungen fortgesetzt. Die Zukunft dieser politischen Entscheidung wird nicht nur die thailändische Gesellschaft, sondern auch den internationalen Cannabis-Tourismus nachhaltig beeinflussen.

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