
Am Montag, dem 2. Juni 2025, fand in Berlin der bedeutende Tourismusgipfel statt, bei dem die Rolle des Auslandsurlaubs für die Deutschen sowie dessen Einfluss auf die Wirtschaft im Mittelpunkt stand. Vertreter aus Politik und Branche diskutierten die anhaltende Beliebtheit von Pauschalreisen und die damit verbundenen Herausforderungen, die den gesamten Tourismussektor betreffen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war der Druck auf die Flughäfen, die unter hohen Kosten- und Wettbewerbsdruck leiden. Airlines suchen zunehmend nach alternativen Abflugorten, was die Erreichbarkeit und Attraktivität Deutschlands als Luftverkehrsstandort gefährden könnte.
Politische Aufmerksamkeit für den Tourismussektor
Anja Karliczek, die neue Vorsitzende des Tourismusausschusses im Bundestag, forderte während der Eröffnungsrede mehr politische Aufmerksamkeit für den Tourismussektor. Ihr Anliegen stützt sich auf die Tatsache, dass Millionen Menschen in Deutschland im Tourismus beschäftigt sind und dieser Wirtschaftszweig dringend erhöhte Sichtbarkeit benötigt. Karliczek betonte die Notwendigkeit, Chancen in internationalen Märkten wie Asien und Afrika besser zu nutzen.
Ein weiteres Thema, das zur Sprache kam, waren die Probleme der Gastronomie. Die wirtschaftliche Existenz vieler Betriebe ist in Gefahr, was auch die Arbeitsplätze in diesem Bereich bedroht. Dies wurde von verschiedenen Teilnehmern als drängendes Problem identifiziert, das dringende Lösungen erfordert.
Beliebtheit und Gefährdung der Pauschalreisen
Christoph Debus, der Chef von Dertour, äußerte sich optimistisch über das Reisejahr 2025 und sieht eine stabile Entwicklung sowie eine steigende Reiselust der Deutschen. Dennoch gibt es Sorgen über die geplante Reform der EU-Pauschalreiserichtlinie, die das Potenzial hat, Pauschalreisen zu verteuern. Debus forderte von der Bundesregierung eine stärkere Einbringung in den EU-Prozess, um negative Auswirkungen auf die Branche abzuwenden.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), betonte die Dringlichkeit, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Reisebranche zu verbessern. Besonders der Luftverkehr sei als Rückgrat der Branche von zentraler Bedeutung, da ein Verlust der Attraktivität Deutschlands als Luftverkehrsstandort signifikante negative Folgen für Urlaubs- und Geschäftsreisen mit sich bringen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Tourismusgipfel in Berlin nicht nur die aktuelle Lage der Pauschalreisen beleuchtet hat, sondern auch die organisationalen und politischen Herausforderungen, die angegangen werden müssen, um diese beliebte Reiseform auch in Zukunft zu sichern. Während die Reiselust ungebrochen bleibt, stehen der Tourismusbranche hohe Hürden bevor, die es zu überwinden gilt.