AsienDeutschlandEuropaGriechenland

TUI-Chef Ebel fordert Reform: Reisekosten drohen zu explodieren!

Der Deutsche Reisesicherungsfonds (DRSF) steht im Fokus der Kritik von Sebastian Ebel, dem CEO von TUI. Laut aktuellen Berichten von news38.de belastet dieser Fonds die Reiseveranstalter erheblich. Der DRSF wurde nach der Insolvenz von Thomas Cook im Jahr 2019 sowie der Corona-Pandemie eingeführt, um Reisende im Falle einer Reiseabsage abzusichern.

Ebel kritisiert das Prinzip des Fonds, da große Reiseanbieter wie TUI kontinuierlich in den DRSF einzahlen müssen. Trotz der vollen Kassen des Fonds sieht er die Notwendigkeit, dass TUI jedes Jahr ein Prozent ihres Umsatzes als Beitrag leisten muss. Dies summiert sich auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, was seiner Meinung nach die Wettbewerbsfähigkeit der Pauschalreisen beeinträchtigt und letztendlich auf die Verbraucher umgelegt wird.

Kritik am DRSF und Reformvorschläge

Während der Jahrestagung der Reisebürokooperation Best in Kyllini in Griechenland äußerte Ebel, dass er eine Aussetzung der Zahlungen an den DRSF fordert, um die Attraktivität von Pauschalreisen zu erhalten. Er bezeichnete die Pauschalreise als einen „Exportschlager“ und betonte, dass hohe Kosten und Überregulierung eine Bedrohung für deren Stellenwert in Deutschland darstellen.

Ebel schätzt den Preisnachteil für Pauschalreisen aufgrund bürokratischer Vorgaben auf drei bis fünf Prozent. Um diese Situation zu verbessern, sieht er die Notwendigkeit, die Belastungen für Veranstalter zu reduzieren und zusätzliche Pflichten im Rahmen der Reform der Pauschalreiserichtlinie zu vermeiden. Er appelliert an touristische Verbände, sich für die Reduzierung der DRSF-Beiträge einzusetzen.

Erweiterungspläne und Wettbewerbsfähigkeit

Zusätzlich plant TUI, in neue Quellmärkte in Südamerika und Asien zu expandieren, wo das Wachstum des touristischen Sektors stärker ist als in Europa. Im Rahmen dieser Erweiterung sollen dynamisch paketierte Pauschalreisen über eine zentrale Plattform angeboten werden. Ebel sieht dies als essenziell an, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Beliebtheit der Pauschalreisen in Deutschland zu fördern.

Bisher hinterlegt TUI neun Prozent seines Pauschalreiseumsatzes als Sicherheit im DRSF und zahlt zusätzlich ein Prozent als Jahresbeitrag. Ebel ist überzeugt, dass das Fondsvolumen groß genug ist, um in Zukunft auf den Jahresbeitrag verzichten zu können. Zudem weist er Spekulationen über unterschiedliche Auffassungen, die zu TUI’s Austritt aus dem Deutschen Reiseverband geführt haben sollen, als „Bullshit“ zurück, was eine klare Positionierung in der Branche verdeutlicht.

Um die Herausforderungen anzugehen, steht TUI regelmäßig in Brüssel und Berlin in Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern, um Lobbyarbeit zu leisten und Veränderungen herbeizuführen. Ebel appelliert in diesem Kontext, die Einführung einer Absicherungspflicht für Einzelleistungen als weniger wichtig anzusehen und den Fokus auf praktikable Lösungen zur Entlastung der Veranstalter zu richten. Ein neuer Ansatz zur Reisekundengeldabsicherung könnte in einem Stufenmodell bestehen, mit dem die Kunden selbst entscheiden können, welche Absicherung sie benötigen.

Die Situation rund um den DRSF bleibt somit spannend, da sie nicht nur die Reiseveranstalter, sondern auch die Verbraucher direkt betrifft.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"