
Der bedeutende My Son-Tempelkomplex in Zentralvietnam steht vor einer Neustrukturierung seiner Verwaltung. Der Bericht über das Managementmodell wurde bereits dem Ständigen Ausschuss des Parteikomitees des Bezirks Duy Xuyen zur Prüfung vorgelegt. Dies geschieht in einem Kontext, der die Notwendigkeit einer effektiveren Verwaltung des Kulturerbes hervorhebt, um auf die Herausforderungen von Urbanisierung, Tourismusentwicklung und Klimawandel reagieren zu können. Der aktuelle Verwaltungsansatz stößt an Grenzen, weshalb neue Modelle diskutiert werden.
Insgesamt werden drei Optionen für das Managementmodel vorgeschlagen: die Einrichtung eines Verwaltungsrats unter der Abteilung für Kultur, Sport und Tourismus, die direkte Unterstellung unter das Volkskomitee der Provinz oder die Unterstellung unter das Volkskomitee der Kommune. Der Direktor des My Son Cultural Heritage Management Board, Nguyen Cong Khiet, spricht sich für die Leitung durch das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus aus und sieht darin eine angemessene Lösung.
Aktuelle Organisationsstruktur und Mitarbeiterqualifikationen
Derzeit umfasst das Managementteam des My Son-Tempelkomplexes 140 Mitarbeiter, verteilt auf sechs Fachabteilungen. Die Qualifikationen der Mitarbeiter sind vielfältig: sieben verfügen über einen Master-Abschluss, 51 haben einen Bachelor- oder Ingenieurtitel, 19 einen Hochschulabschluss, 28 einen mittleren Abschluss und 35 Mitarbeiter haben keine formale Ausbildung.
Ein Vorteil der direkten Unterstellung unter das Volkskomitee der Provinz besteht darin, dass Genehmigungen für Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten erleichtert werden. Zudem bietet dieses Modell finanzielle Autonomie und Flexibilität bei der Durchführung professioneller Aktivitäten. Herr Dang Huu Phuc, stellvertretender Vorsitzender des Volkskomitees des Distrikts Duy Xuyen, unterstützt die Übertragung der Verwaltung des Kulturerbes an das Volkskomitee der Provinz, um bessere Bedingungen für die Erhaltung und Förderung des Kulturerbes zu schaffen.
Die Bedeutung von My Son und kulturelle Hintergründe
My Son, bekannt als schöner Berg, ist eine Tempelstadt, die etwa 25 Kilometer westsüdwestlich von Hội An in der Provinz Quảng Nam liegt. Diese Stätte wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt und gilt als bedeutendes Überbleibsel der Champa-Kultur, die seit dem 2. oder 3. Jahrhundert an der Küste Vietnams entstand und stark von der indischen Kultur, insbesondere durch den Shivaismus, beeinflusst wurde.
Mit mehr als 70 erhaltenen Tempeln, die sich in zentralen turmartigen Bauwerken und kleineren Gebäuden gruppieren, symbolisiert My Son den Kulturaustausch und die Einflüsse der hinduistischen Architektur in Südostasien. Besonders bekannt ist der 24 Meter hohe Turm, der während des Vietnamkriegs zerstört wurde. Der Wiederaufbau der Tempel gestaltet sich aufgrund der einzigartigen fugenlosen Bauweise der Cham als äußerst schwierig.
Die Anlage selbst geriet nach dem Zerfall des Champa-Reiches in Vergessenheit, wurde jedoch Ende des 19. Jahrhunderts von französischen Kolonialherren wiederentdeckt, die begonnen haben, die Stätte zu erforschen und teilweise zu restaurieren. Mit einem neuen Managementmodell möchte Vietnam sicherstellen, dass die wertvollen kulturellen Hinterlassenschaften langfristig erhalten bleiben und für zukünftige Generationen zugänglich sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Neustrukturierung des Managements der Tempelstadt My Son nicht nur eine notwendige Reaktion auf aktuelle Herausforderungen darstellt, sondern auch ein entscheidender Schritt zur Sicherung des kulturellen Erbes Vietnams ist.