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Schutz des Kulturerbes: Gemeinden aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen!

Massenmedien berichten über die zunehmende Beschädigung historischer Relikte und nationaler Kulturdenkmäler in Vietnam. Am 28. Mai 2025 gab Vizepremierminister Mai Van Chinh die Amtsblatt Nr. 4729/VPCP-KGVX heraus, in dem das Ministerium für Kultur, Sport und Tourismus beauftragt wurde, die Einhaltung des Gesetzes zum kulturellen Erbe und internationaler UNESCO-Verträge zu gewährleisten. Diese Maßnahme folgt auf eine wachsende Besorgnis über den Zustand des kulturellen Erbes im Land.

Um die Situation zu verbessern, wurde das Ministerium angewiesen, eng mit Volkskomitees und relevanten Behörden zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, die Lage zu beobachten und nachhaltige Lösungen zu finden. In der Amtsanweisung wird auch an die kommunalen Verwaltungen appelliert, das kulturelle Erbe strikt zu schützen und die rechtlichen Rahmenbedingungen konsequent umzusetzen.

Konservierung und Restaurierung

Das Ministerium hat klare Anweisungen zur Konservierung, Restaurierung und Verschönerung von Relikten und Kulturerbestätten gegeben. Es werden verschiedene Maßnahmen gefordert, darunter die Überprüfung aller inventarisierten und klassifizierten Reliquien sowie die Klärung von Verantwortlichkeiten. Der Schutz von Relikten und Artefakten soll durch neue Vorschriften verbessert werden, die bereits erlassen wurden.

Die Bevölkerung soll durch Propaganda und Aufklärung für den Reliquienschutz sensibilisiert werden. Zudem steht die Umsetzung des neuen Gesetzes über das kulturelle Erbe, das am 1. Juli 2025 in Kraft tritt, im Fokus. Die Gemeinden sind aufgefordert, die notwendigen Bedingungen für die staatliche Verwaltung des kulturellen Erbes vorbereitet und Schulungen für Beamte durchzuführen.

Globale Herausforderungen für das kulturelle Erbe

Das kulturelle Erbe hat weltweit mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. Laut dem UNESCO-Lehrstuhl, der zur Forschung über kulturelles Erbe und Völkervertragsrecht tätig ist, wird der Schutz kultureller Werte nicht nur in Friedenszeiten, sondern insbesondere auch in Kriegszeiten dringend notwendig. Der Klimawandel hat bereits gravierende Auswirkungen auf Natur- und Kulturerbestätten. Die Zerstörung von Kulturgut erfolgt mittlerweile häufig durch nicht-staatliche Akteure in Krisengebieten, was als eine gezielte Attacke auf das gemeinsame Erbe der Menschheit angesehen wird.

Massive Zerstörungen wurden in Ländern wie Irak, Syrien und Afghanistan dokumentiert, wo die absichtliche Zerschlagung von Kulturgut als Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wird. Im Jahr 2003 verabschiedete die UNESCO eine Erklärung, die gegen diese Taten gerichtet ist, und die „Unite4-Heritage“-Kampagne fordert dazu auf, aktiv gegen Extremismus und Radikalisierung vorzugehen. Diese Bemühungen spiegeln sich auch in den Veröffentlichungen von Experten wider, darunter Sabine von Schorlemer, die sich mit der rechtlichen Auseinandersetzung bei der vorsätzlichen Zerstörung von Kulturgütern beschäftigen.

In Anbetracht dieser globalen Bedrohungen ist es umso wichtiger, dass Maßnahmen zur Erhaltung des kulturellen Erbes auch in Vietnam intensiviert werden. Die aktuellen Bestrebungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die kulturellen Werte des Landes zu bewahren und für zukünftige Generationen zu sichern.

Weitere Informationen zu den Herausforderungen des kulturellen Erbes, den rechtlichen Rahmenbedingungen und den Auswirkungen des Klimawandels sind auf den Webseiten von Vietnam.vn und TU Dresden zu finden.

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