Bulgarien bereit für Euro: Ab 2026 als 21. Eurozone-Mitglied!

Bulgarien bereit für Euro: Ab 2026 als 21. Eurozone-Mitglied!

Bulgarien - Bulgarien steht vor einem historischen Schritt: Am 1. Januar 2026 wird das Land den Euro als offizielle Währung einführen. Damit wird Bulgarien das 21. Mitglied der Eurozone, nachdem die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) im Frühjahr 2025 die Einhaltung der erforderlichen Stabilitätskriterien bestätigten. Das berichtete ADAC.

Der festgelegte Umstellungskurs liegt bei 1 Euro = 1,95583 Lewa. Der Umtausch von Lewa in Euro wird nach der Einführung ausschließlich in Bulgarien möglich sein. Für eine reibungslose Übergangsphase ist geplant, dass beide Währungen für einen Monat parallel genutzt werden können. Ab dem 1. Februar 2026 verliert der Lewa dann seinen Status als gesetzliches Zahlungsmittel.

Politische Zustimmung und wirtschaftliche Voraussetzungen

Die Zustimmung für den Euro-Beitritt Bulgariens erfolgte nicht über Nacht. Im Juni 2023 hatten die Europäische Kommission und die Staats- und Regierungschefs der EU bereits grünes Licht gegeben. Die Minister für Finanzen der EU verabschiedeten jüngst die letzten erforderlichen Rechtsakte, wodurch Bulgarien nun alle notwendigen Kriterien erfüllt, wie Preisstabilität und solide Staatsfinanzen. Finanzministerin Temenuschka Petkowa betonte den strategischen Charakter dieser Entscheidung und versprach, dass Bulgarien weiterhin ein „Pfeiler der Finanzdisziplin“ bleiben werde.

Dänemark hat dem bulgarischen Volk zu diesem Fortschritt gratuliert und die umfangreiche Vorbereitung auf den Euro-Beitritt hervorgehoben. Ursprünglich hatte Bulgarien die Euro-Einführung bereits für Anfang 2024 geplant. Diese wurde jedoch aufgrund einer Inflationsrate von 9,5 Prozent verschoben.

Gesellschaftliche Reaktionen und Herausforderungen

Trotz der politischen Zustimmung ist die Situation in der bulgarischen Gesellschaft nicht unproblematisch. Umfragen zeigen, dass nur etwa die Hälfte der Bevölkerung für die Euro-Einführung ist. Prorussische und nationalistische Gruppen haben bereits Protestaktionen in Sofia organisiert, was auf eine gespaltene Meinung über den Euro-Beitritt hindeutet.

Die Eurozone umfasst nun 21 Mitgliedsstaaten. Mit Bulgarien kommen weitere Länder hinzu, während die Euro-Einführung in anderen Staaten wie Rumänien frühestens für 2029 geplant ist. Tschechien, Polen und Ungarn haben ihren Euro-Beitritt auf unbestimmte Zeit verschoben. Dänemark und Schweden lehnten die Einführung des Euro in Referenden ab. Zudem nutzen in Europa auch Nicht-EU-Staaten wie Andorra, Monaco, San Marino und der Vatikan, sowie Montenegro und Kosovo den Euro.

Der letzte Euro-Einführer war Kroatien, das am 1. Januar 2023 den Wechsel vollzog. Die Stabilität des bulgarischen Lewa, die seit den 1990er Jahren besteht, wird als positiver Indikator für den künftigen Euro erwartet. Der Weg bis zur Einführung des Euro ist jedoch mit politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen verbunden, die es zu meistern gilt.

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OrtBulgarien
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