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Alarm am Gardasee: Invasive Welse bedrohen heimische Arten!

Der Gardasee in Italien, ein beliebtes Ziel für Touristen und Taucher, sieht sich einer ernsthaften Bedrohung durch invasive Arten gegenüber. Dieser malerische See, besonders bekannt für seine klaren Wasser und die spektakulären Uferlandschaften, wird zunehmend von einer Vielzahl invasiver Spezies heimgesucht, die das lokale Ökosystem gefährden. Vor allem im nördlichen Bereich rund um Riva del Garda bemerken Taucher und Fischer eine besorgniserregende Vermehrung dieser Arten.

Eine lokale Tauchgruppe, die das Unterwasserleben und die Herausforderungen des Ökosystems dokumentiert, schlägt Alarm. Zu den invasiven Arten, die sich rasant vermehren, gehören Krabben, Muscheln und besonders bedrohliche „Monster“-Welse, die bis zu drei Meter lang werden können und endemische Arten verdrängen. Fischer am Gardasee haben bereits eindringlich auf diese Problematik hingewiesen, da die riesigen Welse nicht nur die Fischbestände reduzieren, sondern auch andere Tiere wie Wasservögel und kleine Säugetiere angreifen.

Bedrohung durch Riesenwelse

Die Riesenwelse breiten sich insbesondere in den Bereichen zwischen Sirmione und Lazise aus und gefährden damit das ökologische Gleichgewicht des Sees. Laut den Tauchern um Marco Brognoli sind die Bedingungen im Gardasee ideal für die Vermehrung dieser Welse: klares Wasser, flache Uferzonen und hohe Wassertemperaturen ermöglichen ein schnelles Wachstum der Population. Bei einem Tauchgang konnten Brognoli und Freunde im vergangenen Jahr 14 Welse innerhalb von nur 200 Metern fangen. Die Welse stören zudem die Fortpflanzungszyklen der einheimischen Arten, insbesondere bei Barschen, deren Laich gefressen wird.

Die Situation wird durch andere invasive Arten wie den Roten Louisiana-Flusskrebs (Procambarus clarkii) und die Quagga-Muschel verstärkt. Der Rote Louisiana-Flusskrebs, auch als „Alien-Garnele“ bekannt, ist besonders gefrässig und schwer unter Kontrolle zu bringen. Seine natürlichen Fressfeinde, wie Möwen, Reiher und einige Fischarten, können mit der raschen Vermehrung der Art nicht mithalten. Die Quagga-Muschel, die seit 2023 im Gardasee bekannt ist, entzieht dem Wasser die Nahrung und erhöht den Sauerstoffverbrauch, was weitere Schäden anrichtet.

Reaktionen und Handlungsempfehlungen

Die alarmierende Situation hat bei Umweltschützern und Touristikanbietern Besorgnis ausgelöst. Während die Fischer umgehend eine strukturiert Eindämmungsstrategie fordern, gibt es Vorschläge zur Einrichtung von Sammel- und Entsorgungsstellen für Welse, ähnlich wie bei der Regulierung von Wildschweinen, um den Fischer eine Entlohnung zu bieten. Es wurde bereits beobachtet, dass in anderen italienischen Regionen wie Mantua Seen durch invasive Arten nahezu leergefressen wurden, was auch dort zu einem Rückgang des Tourismus geführt hat.

Somit stehen der Gardasee nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Herausforderungen bevor. Die Zukunft des Sees hängt nun von einer schnellen und effektiven Reaktion der regionalen Politik ab, um das fragile Gleichgewicht des Ökosystems zu bewahren und den positiven Einfluss auf den Tourismus zu sichern. Experten warnen, dass ohne geeignete Maßnahmen die Schönheit und Attraktivität des Gardasees erheblich gefährdet sind.

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