
In der Europäischen Union gibt es strikte Regelungen gegen die Haltung gebietsfremder und invasiver Arten, die potenziell schädliche Auswirkungen auf heimische Ökosysteme haben können. Aktuell sind über 40 verschiedene Arten in dieser Kategorie gelistet, wie Chip berichtet. Zu den verbotenen Arten gehören verschiedene Flusskrebs-Spezies und Feuerameisen aus Südamerika, letztere wurden jedoch bislang nicht in freier Wildbahn nachgewiesen.
Besonders brisant ist die Liste von Fischarten, die im Handel und Privatbesitz nachgewiesen wurden, obwohl sie in der EU verboten sind. Dazu zählen unter anderem:
- Argus-Schlangenkopffisch
- Zebra-Killifisch
- Westlicher Mosquitofisch
- Amerikanischer Seebarsch
- Gestreifter Korallenwels
- Östlicher Mosquitofisch
- Schwarzer Zwergwels
- Sonnenbarsch
- Amurgrundel
- Blaubandbärbling
Neobiota in Deutschland
Zusätzlich zu den aufgeführten Arten weist Deutschland derzeit rund 900 etablierte Neobiota-Arten auf, was etwa 1% der insgesamt rund 74.000 Arten entspricht, die im Land vorkommen. Dabei sind die Pflanzen (Neophyten) mit etwa 470 etablierten Arten die größte Gruppe unter den Neobiota, gefolgt von etwa 320 Wirbellosen- und Wirbeltierarten (Neozoen) und knapp 100 Pilzarten (Neomyceten) BfN.
Die Zunahme dieser Arten ist alarmierend. Seit etwa 170 Jahren zeigt sich eine stark steigende Tendenz bei der Neuetablierung, die eng mit dem weltweiten Handel und Verkehr verbunden ist. Besonders bei Wirbellosen und niederen Pflanzen sowie Pilzen wird eine hohe Dunkelziffer vermutet, da viele Arten unzureichend erfasst sind.
Achtung vor der Asiatischen Hornisse
Ein Beispiel für eine invasive Art, die bereits wild in Deutschland nachgewiesen wurde, ist die Asiatische Hornisse (Vespa velutina). Diese sollte besonders im Auge behalten werden, und entsprechende Sichtungen sollten den zuständigen Behörden gemeldet werden. Dadurch wird versucht, die Verbreitung dieser Art und die damit verbundenen Risiken einzudämmen.
Die klimatischen Bedingungen in Deutschland begrenzen derzeit das Vorkommen von Neobiota-Arten. Mit dem Klimawandel wird jedoch eine Abschwächung dieser Barrieren erwartet, was eine verstärkte Ausbreitung der Arten nach sich ziehen könnte.