
Das World Travel & Tourism Council (WTTC) prognostiziert alarmierende Entwicklungen für den internationalen Tourismus in den USA. Laut aktuellen Berichten wird erwartet, dass ausländische Besucher im Jahr 2024 lediglich etwa 169 Milliarden US-Dollar ausgeben werden. Dies stellt einen Rückgang von 12,5 Milliarden Dollar im Vergleich zu 2023 dar. Weiterhin wird ein weiterer Rückgang für 2025 vorausgesagt, womit die USA als einziges Land unter den 184 analysierten Ländern in diesem Bereich negative Trends aufweisen.
Julia Simpson, die CEO des WTTC, bezeichnete die Situation als „Weckruf für die US-Regierung“. Washington sende im Vergleich zu anderen Staaten, die bereits Maßnahmen zur Förderung des internationalen Tourismus ergriffen hätten, gegenteilige Signale. Um diesen besorgniserregenden Trend zu stoppen, fordert das WTTC einen Kurswechsel in der US-Tourismuspolitik.
Rückgänge aus wichtigen Herkunftsländern
Ein zentraler Punkt, der zur Einschätzung der Lage beiträgt, ist der signifikante Rückgang der Besucherzahlen aus wichtigen Herkunftsländern. Dabei verzeichnet Deutschland einen Rückgang von 28 %, das Vereinigte Königreich und Südkorea jeweils 15 %. Auch Spanien, Kolumbien sowie die Dominikanische Republik zeigen zweistellige Rückgänge. Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass die USA an Anziehungskraft für internationale Touristen verlieren.
Fast 90 % des touristischen Umsatzes in den USA entfallen auf Inlandsreisen. Dies hebt eine zugrundeliegende Schwäche hervor, da das internationale Geschäft, das für langfristiges Wachstum unerlässlich ist, zunehmend wegbricht.
Empfehlungen des WTTC
Um die Situation zu verbessern, fordert das WTTC verbesserte Einreisebedingungen, verstärkte internationale Marketingaktivitäten und Maßnahmen zur Wiederherstellung des Vertrauens ausländischer Reisender. Dieses plädoyer wird von der US Travel Association unterstützt, die auf die Chancen hinweist, die sich durch globale Großveranstaltungen wie die Fußball-WM und das 250-jährige Bestehen der USA ergeben könnten.
Ein weiterer alarmierender Trend ist der Wandel im Handelsüberschuss des Reisemarktes der USA. Vor zehn Jahren gab es noch einen Überschuss von 50 Milliarden Dollar, der inzwischen in ein ähnliches Defizit umgeschlagen ist. Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie stark die USA unter dem Rückgang internationaler Touristen leiden.
Das WTTC veröffentlicht jährlich umfangreiche Berichte, die den wirtschaftlichen und beschäftigungspolitischen Einfluss des Reise- und Tourismussektors in 184 Ländern sowie 28 geografischen und wirtschaftlichen Regionen analysieren. Diese Berichte, die in Zusammenarbeit mit Oxford Economics erstellt werden, dienen als wichtiges Instrument für öffentliche und private Sektoren und unterstützen die Entscheidungsfindung in der Politik und Investitionen im Sektor. Die Leistungskennzahlen umfassen unter anderem Kapitalinvestitionen und Ausgaben von innen- und ausländischen Besuchern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation im internationalen Tourismus für die USA kritisch ist. Ein schnelles Handeln ist erforderlich, um die Attraktivität des Landes für ausländische Besucher zu verbessern und den seit Jahren beobachteten Rückgang zu stoppen.
Für weitere Informationen zu den Berichten des WTTC besuchen Sie bitte die Seiten von Aviation Direct und WTTB.org.