Die Amalfi-Küste, bekannt für ihre atemberaubende Schönheit, beherbergt eine der berühmtesten Zitronensorten Italiens: die Sfusato. Diese Zitrone, die im Golf von Salerno gedeiht, spielt eine zentrale Rolle in der lokalen Landwirtschaft und Kultur. Wie ARD Mediathek berichtet, wachsen die Zitronen an den steilen Hängen dieser malerischen Küste und prägen das Landschaftsbild der Region.
Die Ernte der Zitronen erfolgt noch immer traditionell per Hand, wobei die Erntehelfer große Anstrengungen auf sich nehmen. Der Schmidt Max ist einer, der bei dieser mühsamen Arbeit mitgewirkt hat. Die reifen Zitronen werden in 50-Kilo-Kisten ins Tal getragen, eine Herausforderung, die oft mithilfe von Eseln bewältigt wird, wenn das Terrain zu steil ist.
Die Terrassen und ihre Bedeutung
Ein markantes Merkmal der Amalfi-Küste sind die Terrassen, auch „terrazzamenti“ genannt, die die Zitronenhaine umgeben. Diese großen, grünen Flächen fallen sanft zum Meer ab und sind das Ergebnis jahrhundertelanger Agrarkultur. Laut Costiera Amalfitana repräsentieren sie nicht nur ein bedeutendes kulturelles Erbe, sondern unterstützen auch die hydrogeologischen Bedingungen der Region. Sie sind mit Trockenmauern, den sogenannten „macere“, aus lokalem Stein gestützt, die für die Erhaltung dieser Terrassen entscheidend sind.
Die wertvollen Kenntnisse zur Bewirtschaftung dieser Terrassen wurden von anonymen Landschaftsarchitekten über Generationen weitergegeben. Die Techniken, die sie verwendeten, sind für die erfolgreiche Landwirtschaft in diesem schwierigen Gelände unerlässlich. Neben Zitronen werden hier auch Weintrauben und Gemüse angebaut.
Die Rolle der Frauen und internationale Anerkennung
In der Landwirtschaft der Amalfiküste spielen Frauen eine zentrale Rolle. Oft als „furmechelle“ bezeichnet, sind sie für den Transport der Ernte verantwortlich und tragen so zur lokalen Wirtschaft bei. Die harte Arbeit der Zitronenbauern, sowohl Frauen als auch Männer, hat mittlerweile internationale Aufmerksamkeit erhalten. Berichte, unter anderem in Zeitungen wie „The Guardian“, haben die Anstrengungen der Bauern hervorgehoben und die Bedeutung der Amalfi-Zitrone, die das geschützte geografische Indikationszeichen (IGP) trägt, gewürdigt.
Die Erhaltung der Zitronenhaine und der dazugehörigen Terrassen ist nicht nur wichtig für die lokale Kultur, sondern auch für das ökologische Gleichgewicht der Amalfi-Küste. Der Tourismus, der auf Biodiversität und lokale Traditionen achtet, trägt zur Wiederbelebung dieser wertvollen Anbauflächen bei.
Insgesamt zeigt sich, dass die Sfusato mehr als nur eine Frucht ist. Sie steht für die Identität und die Geschichte der Amalfi-Küste und repräsentiert den unermüdlichen Einsatz der Menschen, die in dieser einzigartigen Region leben und arbeiten.
